von hst 06.12.2016 12:16 Uhr

Politischer Scherbenhaufen in Trient

Symbolfoto: SSB

Der Ausgang des Referendums in Welschtirol – dort hat das Nein mit 54,3 Prozent gewonnen, hat in Trient zu einem handfesten Koalitionsstreit und einem politischen Scherbenhaufen geführt. Landeshauptmann Ugo Rossi (PATT) hat gleich wie sein Südtiroler SVP-Amtskollege Kompatscher für das Ja beim Referendum geworben. Die Trentiner Wähler sind der Empfehlung ihres Landeshauptmannes jedoch nicht gefolgt. Die Mehrheit für das Nein in Welschtirol ist daher eine Niederlage für Landeshauptmann Rossi, weshalb von der Opposition bereits sein Rücktritt gefordert wurde.

In einer erbosten Reaktion hat Rossi den Koalitionspartnern PD und UPT mangelnde Unterstützung im Referendums-Wahlkampf vorgeworfen. Einen Rücktritt hat er vorerst ausgeschlossen, er verlangt aber einen Vertrauensbeweis der Koalitionspartner und ein Aufräumen in der eigenen Partei. Teile des PD hatten sich für das Nein ausgesprochen, selbst Landtagspräsident Bruno Dorigatti (PD) gab sich als Gegner der Verfassungsreform zu erkennen, ohne allerdings öffentlich für das Nein zu werben. Diese Zurückhaltung hatte er auch, vergebens, dem Landeshauptmann empfohlen.

Streit gibt es nicht nur zwischen den Koalitionspartnern, sondern auch innerhalb des PATT. Der PATT-Landtagsabgeordnete Walter Kaswalder hatte sich klar für das Nein ausgesprochen und wurde deswegen von Rossi ungewöhnlich scharf angegriffen. „Wir müssen für dieses Meisterstück von den Experten des Nein in ihren Lodenjacken Rechenschaft fordern“, sagte Rossi unter Anspielung darauf, dass Kaswalder den Schützen nahesteht. Die Welschtiroler Schützen hatten sich mehrheitlich für das Nein ausgesprochen. Damit wurde deutlich, dass sich PATT und Schützen immer weiter auseinandergelebt haben.

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