Kripo Bozen im ARD enttäuscht

Zur Krimiliebesgeschichte:
Die junge hübsche Bauerntochter Evelyn wird zu Beginn des Films gezeigt. Sie wird ermordet. 10 Jahre später wird ihr Skelett in einem Steinbruch gefunden. Schöne Bilder sind aus Südtirol zu sehen. Die drei Zinnen, das Süd-Tiroler Unterland in der schönsten Jahreszeit, ein schönes Weingut, herrliche Landschaftsbilder.
Italienische Fahnen
Die ganze Zeit begleiten gehisste italienische Fahnen den Film. Am Bozner Rathaus, das zur Carabinieristation umfunktioniert wurde, im Rathaus selbst, in Padola. Padola? Dem italienischen Dorf in Belluno wurde im Film ausreichend Platz gegeben. Denn dort wurde ein Apotheker tot aufgefunden. Warum Padola? Gabs kein Dorf in Südtirol, das zur Krimiserie passte? Sind Südtiroler Dörfer etwa zu deutsch? Padola hat mit Südtirol gleich wenig zu tun, wie Wien mit Rom oder Berlin mit Paris. Hier wird versucht, Südtirol als deutschsprechendes italienisches Land zu vermarkten. Von wem? Sicher gab es auch für „Kripo Bozen“ Filmförderungen vom Land Südtirol, wie für viele andere Filme auch. Steckt hier etwa das Ziel dahinter, Südtirol auf dem deuschen Markt als italienisches Land zu positionieren?
Langweiliger Krimi
Auf den spannenden Krimi wartete man vergebens. Der rote Faden fehlte. Da wurde zwischen verschiedenen Geschichten gewechselt. Keiner kam so richtig mit, um was es ging: Schleuserbanden, Liebesgeschichte, Flirt mit Italiener, Mord an einer jungen Frau, Familiengeschichten, Mord an einem Apotheker, flüchtende Zuwanderer und vieles mehr. Die Rosamunde Pilcher Fans kamen jedenfalls auf ihre Kosten. Ihnen wurde eine Liebesromanze mit deutsch-italienischem Hintergrund geboten. Und zu guter Letzt: Der Mordfall wurde nicht aufgelöst.
Fortsetzung folgt?
Auf jeden Fall eine Serie, welche die Realität in Südtirol nicht wiederspiegelt und auch nicht für Südtirol steht. Zweitklassige Schauspieler waren dabei, die der Ottonormalverbraucher nicht kennt. Eine enttäuschende Kriminalliebesgeschichte ohne guten Schluß. Kein Mörder wurde gefasst, weder der von der jungen Tirolerin Evelyn, noch jener vom italienischen Apotheker. Es kann nur angenommen werden, dass es eine Fortsetzung gibt. Man darf gespannt auf die heutigen Zuschauerquoten sein.
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