Hilfe im Krankenhaus – „Siamo in Italia“

Eine junge Mutter ruft zu später Stunde im Meraner Krankenhaus an. Genauer: in der Kinderabteilung. Es geht um ihr Kind. Es hustet stark. Die Frau benötigt dringend den Rat eines Arztes.
Um die Art des Hustens genauer beschreiben zu können, fragt die junge Mutter: „Sprechen Sie Deutsch?“ Der Arzt antwortet: „No.“
Dies passierte einer Meranerin. Sie ist stinksauer: „Sou ischs. Siamo in Italia“, moniert sie.
Den Südtirolern wird der Gebrauch der deutschen Sprache im Kontakt mit öffentlichen Stellen immer wieder versagt. Auch im vergangenen Jahr wurde ein ähnlicher Vorfall gemeldet.
Ähnliche Vorfälle bekannt
Eine junge Familie wollte eine Auskunft des diensthabenden Kinderarztes in Bruneck einholen. Dieser konnte kein Wort Deutsch sprechen und verstehen. Da die Eltern die medizinischen Fachbegriffe auf Italienisch nicht beherrschten, war ihnen nicht klar, wie sie ihr Kind über dem Wochenende richtig behandeln sollten. Aus diesem Grund haben die Eltern bei der Volksanwaltschaft und beim ehemaligen Landesrat Richard Theiner Beschwerde eingereicht.
Theiner erklärte im Antwortschreiben, dass in der pädiatrischen Abteilung in Bruneck zweisprachige Fachärzte fehlen und deshalb italienische Kinderärzte ohne Deutschkenntnisse mit Werkverträgen angestellt seien. Und diese müssten nicht zweisprachig sein.
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