von apa 24.07.2016 16:56 Uhr

St. Pölten unterlag der Austria – Admira gewann

Aufsteiger SKN St. Pölten hat bei seinem Debüt in der Fußball-Bundesliga in letzter Minute verloren. Die Niederösterreicher mussten sich der Wiener Austria am Sonntag mit 1:2 geschlagen geben. Ismael Tajouri erzielte in der sechsten Minute der Nachspielzeit nach einem völlig missglückten Ausflug von SKN-Torhüter Christoph Riegler den Siegtreffer. Admira Wacker gewann indes in Mattersburg mit 1:0.

APA

St. Pölten-Trainer Karl Daxbacher vertraute gegen seinen “Herzensclub” zu Beginn weitgehend der Mannschaft, die vergangene Saison den Aufstieg realisiert hatte. Mit dem Niederländer Kai Heerings in der Innenverteidigung stand nur ein Neuzugang in der Startformation. Auch Austria-Trainer Fink änderte seine Startelf gegenüber dem 4:1-Auswärtssieg gegen Kukesi in der Europa-League-Qualifikation nur an einer Position. Der Spanier David De Paula verteidigte für den angeschlagenen Jens Stryger Larsen auf der rechten Abwehrseite.

Über weite Strecken durchaus gefällig, aber bis zur Schlussviertelstunde ungefährlich, zeigte sich Aufsteiger St. Pölten in seinem ersten Oberhaus-Match in der mit 7.425 Zuschauern besuchten NV-Arena. Die Austria bestimmte über lange Strecken die Partie, versprühte meistens auch mehr Gefahr: Kayode klopfte nach einer viertelstündigen Abtastphase erstmals an (16.), wenig später traf Raphael Holzhauser aus 25 Metern die Latte (17.).

Danach tat sich bei sommerlichen Temperaturen lange Zeit nichts, größter Aufreger war eine vermeintliche Schwalbe von Lucas Venuto, die Schiedsrichter Manuel Schüttengruber mit Gelb ahndete. Als alles bereits mit dem Pausen-Remis rechnete, jubelte die Austria doch noch: Petar Filipovic verlängerte in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Holzhauser-Eckball mit dem Kopf, Olarenwaju Kayode köpfelte aus kurzer Distanz ein. Schiedsrichter Schüttengruber hatte nach Ablauf der angezeigten einminütigen Nachspielzeit den Eckball noch ausführen lassen.

Nach dem Seitenwechsel zündeten die Austria-Fans violette Bengalos, wodurch die Partie für zwei Minuten unterbrochen werden musste. Die Austria-Elf ließ sich von der “Störaktion” jedoch nicht beirren, Serbest zog gefährlich aus 20 Metern ab (51.). Wieder flaute die Partie ab, wieder entschied Schüttengruber in einer brenzligen Strafraumszene gegen einen Austria-Stürmer: Kayode sah wegen Schwalbe Gelb.

Dann ballte plötzlich SKN-Trainer Daxbacher an der Seitenlinie die Faust: Manuel Hartl köpfelte eine Kopfballvorlage des eingewechselten Kevin Luckassen zehn Minuten vor dem Ende zum 1:1 ein. Es kam Spannung in eine lange Zeit träge dahin plätschernde Partie. Sekunden nach dem Wiederanstoß zog der bullige Niederländer Lukassen ab – sein Kracher markierte jedoch nur den Ausgleich in der Metall-Treffer-Statistik. Die Niederösterreicher zeigten sich vom Ausgleich beflügelt. Lukas Thürauer tauchte allein vor Austria-Goalie Robert Almer auf, schoss jedoch weit drüber (83.).

In der letzten Spielminute sprintete SKN-Schlussmann Riegler bei einem steilen Zuspiel auf Kayode aus seinem Kasten. Er konnte nicht klären – Tajouri schoss auf das verwaiste Tor, Riegler fälschte den Ball – der sonst wohl vorbeigegangen wäre – ab ins Tor zum glücklichen, aber nicht unverdienten Austria-Sieg. “In dieser Aktion passte leider gar nichts zusammen. Er läuft da ohne Chance auf den Ball heraus und schießt ihn sich dann noch selbst ins Tor”, sagte SKN-Trainer Karl Daxbacher über die unglückliche Aktion seinen Goalies. “Auf diesem Niveau wird eben jeder Fehler bestraft. Es ist extrem bitter”, meinte SKN-Spieler und Ex-Veilchen Florian Mader nach der Partie.

Admira Wacker Mödling hat unterdessen den Lauf aus dem Europacup in die heimische Fußball-Bundesliga mitgenommen. Die Lederer-Elf gewann die Auftaktrunde in Mattersburg mit 1:0. Christoph Knasmüllner erzielte am Sonntagabend das einzige Tor der Partie (19.). Während die Südstädter über einen schmeichelhaften Auftaktsieg jubelten, ärgerten sich die Mattersburger über zahlreiche vergegebene Topchancen.

Mit dem vierten Platz in der Vorsaison schrieb Admira Wacker die Sensationsstory der Liga. Am Sonntag begann für die Maria Enzersdorfer ein neues Kapitel: ” Es gilt zu bestätigen, was wir in der letzten Saison erreicht haben”, meinte Trainer Lederer im Vorfeld der Partie. Nach einer neuerlichen Erfolgsstory sah es zu Beginn aber nicht aus.

Mattersburgs Stürmer-Routinier Patrick Bürger vergab bereits in der vierten Minute aus aussichtsreicher Position per Kopf, Siebenhandl konnte gerade noch abwehren. Ein knapper Fehlschuss von Mattersburg-Kapitän Patrick Farkas (11.) war jedoch der endgültige Wachmacher für die Südstädter.

Der Europacup-Starter zeigte sich gleich effizient. Christoph Knasmüllner marschierte wenig bedrängt bis 18 Meter vor das Tor und zog in die linke untere Ecke ab. Mattersburg-Goalie Markus Kuster streckte sich beim ersten ernst zu nehmenden Angriff der Gäste vergebens (19.). Kurz taumelten die Hausherren, Maximilian Sax (25.) und Dominik Starkl (26.,28.) tauchten gefährlich vor Kuster auf.

Doch allmählich erholte sich die Elf von Ivica Vastic vom Rückschlag und nahm gegen Ende der ersten Hälfte wieder das Heft in die Hand: Bürger schoss nach traumhafter Vorarbeit von Sven Sprangler Admira-Tormann Siebenhandl an (37.). Zwei Minuten später hatte Thorsten Röcher mit einem Distanzschuss an die rechte Stange Pech.

Vastic reagierte mit einem Doppeltausch: Alexander Ibser und Markus Pink kamen für Alois Höller und Bürger. Die Burgenländer waren nun die klar bessere Mannschaft, allein die Ineffizienz blieb. Erst ließ Admira-Goalie Siebenhandl einen Seidl-Freistoß nach vorne abklatschen und Ibser brachte den Nachschuss nicht am 26-jährigen Schlussmann vorbei (68.). Dann köpfelte Pink eine Flanke von Röcher an die Querlatte (72.). Die Hausherren drängten vehement auf den Ausgleich, doch er gelang nicht mehr. Die Burgenländer bleiben damit der Admiraner “Lieblingsgegner”: In den vergangenen fünf Duellen holte die Admira 13 Punkte.

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