Brennerbasistunnel: Bahnhöfe gesucht – und nicht gefunden

Der Spatenstich für das milliardenschwere Projekt Brennerbasistunnel erfolgte bereits im Jahr 2006. Als am höchsten gefördertes Infrastrukturprojekt Europas wird der BBT gemeinsam von der Europäischen Union sowie von Österreich und Italien finanziert. Die Fertigstellung war ursprünglich für 2028 vorgesehen, verzögert sich jedoch voraussichtlich bis 2032.
Das Interesse am Projekt ist groß – sowohl nördlich als auch südlich des Brenners. Viele Tirolerinnen und Tiroler hoffen auf konkrete Verbesserungen im regionalen Personenverkehr. Bei Recherchen im Internet stößt man jedoch auf ein überraschendes Defizit: Konkrete Angaben zu möglichen Bahnhöfen oder Haltestellen entlang der BBT-Strecke sind nicht zu finden. Auch auf der Website der BBT SE, der Bauherrngesellschaft des Brennerbasistunnels, finden sich dazu keine Informationen.
Auf Bürgeranfragen verweist die BBT SE darauf, dass sie ausschließlich für den Bau des Tunnels verantwortlich sei – nicht jedoch für die Festlegung von Haltebahnhöfen oder Fahrplänen. Diese Zuständigkeit liege in erster Linie bei den jeweiligen Betreibergesellschaften, etwa der ÖBB oder der italienischen RFI.
Viele Fragezeichen – noch wenig Konkretes
„Kann ich künftig von Waidbruck oder Klausen aus mit einem Expresszug direkt nach Innsbruck fahren – ohne Umweg über Bozen?“ oder „Ich komme aus dem Pustertal: Wird es eine Haltestelle in Brixen oder Franzensfeste geben?“ – das sind nur einige der Fragen, die Leserinnen und Leser an UT24 herangetragen haben.
Auf Anfrage von UT24 erklärt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair: „Bis zur geplanten Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels im Jahr 2032 sind es noch einige Jahre, die Vorbereitungen und Planungen laufen jedoch bereits. Derzeit befinden wir uns in laufender Abstimmung mit den zuständigen Partnern und Institutionen. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir allerdings noch keine konkreten Aussagen zu Zwischenhalten, Standortplanungen oder zukünftigen Taktungen auf der BBT-Strecke treffen. Uns ist bewusst, dass diese Informationen für die Bevölkerung von großem Interesse sind. Sobald entsprechende Entscheidungen getroffen und Details finalisiert sind, werden wir selbstverständlich zeitgerecht und transparent darüber informieren.“
Welche Bahnhöfe letztlich als Zu- und Abreisebahnhöfe festgelegt werden, bleibt somit offen. Für viele Bürger heißt es vorerst: Geduld bewahren.
UT24 hat auch die italienische Betreibergesellschaft RFI kontaktiert. Eine Stellungnahme auf die Anfrage blieb bislang aus.






