von ih 19.12.2025 14:34 Uhr

Kritik an RAI Südtirol wegen italienischer Cookie-Abfrage

Der Südtiroler Heimatbund (SHB) wirft RAI Südtirol vor, im Internetauftritt den Schutz der deutschen Minderheit zu missachten. Konkret kritisiert der Verband, dass Nutzerinnen und Nutzer vor dem Zugriff auf deutschsprachige Inhalte zunächst einer ausschließlich italienisch formulierten Cookie-Abfrage zustimmen müssen.

Foto: Screenshot Rai Südtirol

SHB-Obmann Roland Lang bezeichnet diesen Umstand als „unannehmbar und inakzeptabel“. Es sei nicht hinnehmbar, dass ausgerechnet der öffentlich-rechtliche Minderheitensender für die deutschsprachige Bevölkerung grundlegende sprachliche Standards im digitalen Bereich verletze. Wer zuerst einem italienischen Text zu Rechten und Pflichten zustimmen müsse, werde faktisch benachteiligt, so Lang.

Besonders kritisch sieht der Heimatbund, dass das Problem offenbar seit längerer Zeit bekannt ist. In einer schriftlichen Stellungnahme bestätigte die Chefredakteurin von RAI Südtirol, Michaela Mahlknecht, dass man sich der Problematik bewusst sei und bereits mehrfach bei der zuständigen Direktion der TGR in Rom interveniert habe. Die Umsetzung liege jedoch nicht in der Verantwortung der Redaktion in Südtirol. „Seien Sie vergewissert, dass wir weiterhin darauf drängen werden. Die Umsetzung liegt leider nicht in unserer Hand“, erklärte Mahlknecht.

Die Begründung aus Rom, wonach technische und organisatorische Schwierigkeiten aufgrund einer einheitlichen Struktur für insgesamt 25 Webseiten bestünden, lässt der Südtiroler Heimatbund nicht gelten. Diese Erklärung sei „nicht überzeugend und alles andere als befriedigend“, so Lang.

Der Schutz der deutschen Sprache dürfe nicht von Arbeitsaufwand oder technischer Bequemlichkeit abhängig gemacht werden, betont der SHB-Obmann. Gerade RAI Südtirol trage als öffentlich-rechtlicher Minderheitensender eine besondere Verantwortung, die Gleichstellung der deutschen Sprache nicht nur im Rundfunk, sondern auch im Online-Bereich konsequent umzusetzen.

Der Südtiroler Heimatbund fordert daher die RAI-Spitze in Rom sowie die zuständigen politischen Stellen auf, rasch Abhilfe zu schaffen. Deutschsprachige Nutzerinnen und Nutzer müssten ohne sprachliche Hürden auf die Inhalte von RAI Südtirol zugreifen können. Technische Argumente dürften nicht länger als Rechtfertigung für die Missachtung von Minderheitenrechten dienen.

„Minderheitenschutz beginnt im Alltag – und heute ganz besonders im digitalen Raum“, so Roland Lang.

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