von lif 16.12.2025 14:47 Uhr

Kriminalität: Was sich im Laufe der Jahre verändert hat

Die Kriminalität in Südtirol steigt seit Jahren an. UT24 hat recherchiert, wie sich die Sicherheitslage in den vergangenen Jahren entwickelt hat und welche Delikte dabei am häufigsten vorkommen.

Bild: APA/THEMENBILD

Nach Angaben des Landesinstituts für Statistik ASTAT ist die Zahl der angezeigten Straftaten in Südtirol zwischen 2015 und 2020 deutlich gesunken und seit 2021 wieder gestiegen. Im Jahr 2015 wurden laut ASTAT insgesamt 17.265 Straftaten registriert. In den darauffolgenden Jahren ging diese Zahl kontinuierlich zurück. Wie ASTAT berichtet, wurden 2017 nur noch 15.985 Delikte angezeigt. Den Tiefpunkt erreichte die Statistik dann im Jahr 2020 mit 13.041 Straftaten, was aber stark mit den Einschränkungen während der Corona-Pandemie zusammenhängt. Seit dem Ende der Lockdowns zeigt die Kurve jedoch wieder nach oben. 2021 stieg die Zahl der Anzeigen auf 14.581, 2022 auf 16.258 und 2023 auf 16.693 Straftaten. Nach Angaben von ASTAT liegt Südtirol damit fast wieder auf dem Niveau von Mitte der 2010er-Jahre.

Diebstahl dominiert

Den größten Anteil an der Kriminalität machen seit Jahren Diebstähle aus. Laut ASTAT entfallen zwischen 40 und 50 Prozent aller angezeigten Straftaten auf diese Deliktgruppe. Im Jahr 2015 wurden 8.777 Diebstähle gemeldet. In den Folgejahren sank die Zahl kontinuierlich und erreichte 2020 mit 5.202 Fällen einen Tiefstand. Wie die Polizeistatistiken zeigen, war dieser Rückgang vor allem auf die Pandemie zurückzuführen, da weniger Menschen unterwegs waren und Geschäfte zeitweise geschlossen blieben. Danach kam es wieder zu einem deutlichen Anstieg: 2022 wurden 7.558 Diebstähle angezeigt, 2023 waren es noch 7.043. Diebstahl bleibt damit klar das häufigste Delikt in Südtirol.

Besonders aufmerksam verfolgt wird die Entwicklung bei den Wohnungseinbrüchen. Laut ASTAT und Angaben der Sicherheitsbehörden gab es hier starke Schwankungen. 2015 wurden rund 660 Wohnungseinbrüche registriert, 2016 waren es bereits über 900. Den bisherigen Höchststand erreichte diese Deliktart 2019 mit 1.252 Fällen. Im Pandemiejahr 2020 halbierte sich die Zahl nahezu auf 632 Einbrüche, aber in den Jahren danach stiegen die Anzeigen wieder deutlich an. 2022 und 2023 lagen die Zahlen erneut bei rund 1.000 Wohnungseinbrüchen. Nach Angaben der Polizei machen diese Delikte etwa 15 Prozent aller Diebstähle aus.

Gewaltverbrechen zuletzt deutlich häufiger

Auch bei den Gewaltverbrechen ist in den vergangenen Jahren eine spürbare Veränderung zu erkennen. Zu diesen Delikten zählen laut Polizei unter anderem Körperverletzungen, Übergriffe, Sexualdelikte sowie Tötungsdelikte. Laut ASTAT bewegte sich die Zahl der Gewaltdelikte lange Zeit zwischen 800 und 900 Fällen pro Jahr. 2020 sank sie auf 659. Bereits 2021 wurden jedoch wieder 859 Gewaltdelikte angezeigt, 2022 waren es 839. Besonders auffällig ist das Jahr 2023: Hier wurden laut Landesstatistik 1.074 Gewaltdelikte registriert, was den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre entspricht.

Drogendelikte

Nach Angaben von ASTAT machen Drogendelikte nur zwei bis drei Prozent aller Straftaten aus. Dennoch zeigen auch sie Schwankungen. 2015 wurden 289 Drogendelikte registriert, 2019 stieg die Zahl auf 417. Während der Pandemie ging sie zurück und lag 2021 bei 304 Fällen. In den Jahren danach nahm sie wieder zu: 2022 wurden 401 Drogendelikte angezeigt, 2023 waren es 376. Laut Polizei hängen diese Zahlen stark von der Intensität der Kontrollen und Ermittlungen ab.

Cyberkriminalität im Vormarsch

Besonders stark gewachsen ist in den vergangenen Jahren die Cyberkriminalität. Laut ASTAT wurden 2015 bereits 1.101 Fälle von Internetbetrug und Computerkriminalität registriert. In den folgenden Jahren blieb das Niveau hoch, stieg nach der Pandemie jedoch deutlich an. 2021 wurden 1.216 Cyberdelikte angezeigt, 2022 waren es 1.238. 2023 erreichte diese Deliktgruppe mit 1.501 Anzeigen einen neuen Höchststand. Wie die Landesberichte zeigen, macht Cyberkriminalität mittlerweile rund neun Prozent aller Straftaten in Südtirol aus, was fast doppelt so viel ist, wie noch vor zehn Jahren.

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