EU-Zoll auf Billigimporte: Schritt zu mehr Fairness im Handel

Hintergrund der Entscheidung ist der stark gestiegene Zustrom preisgünstiger Waren, vor allem aus asiatischen Ländern, der in den vergangenen Jahren zu spürbaren Wettbewerbsverzerrungen geführt hat. Mit der neuen Regelung setzt die EU erstmals einen konkreten Hebel an, um diese Ungleichgewichte einzudämmen.
Für Barbara Thaler, Präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol, ist der Beschluss ein wichtiges Signal: „Die Mitgliedstaaten setzen damit ein Zeichen für fairere Wettbewerbsbedingungen. Nur wenn internationale Plattformen denselben Regeln unterliegen wie heimische Betriebe, kann von echtem und fairem Wettbewerb gesprochen werden“, betont Thaler.
Auch Roman Eberharter, Obmann des Tiroler Handels, unterstreicht die Bedeutung gleicher Rahmenbedingungen. Der heimische Handel leiste einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen, zur Nahversorgung und zur Lebensqualität in den Gemeinden.
„Damit das auch in Zukunft gewährleistet ist, braucht es neben regulatorischen Maßnahmen gezielte Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Standortentwicklung – vor allem für kleinstrukturierte Betriebe im ländlichen Raum“, so Eberharter.
Die WK Tirol sieht in der neuen Zollregelung daher einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, fordert jedoch eine rasche Umsetzung weiterer flankierender Maßnahmen. Ziel müsse es sein, den europäischen Handel langfristig fair, leistungsfähig und zukunftsfit aufzustellen – und damit auch den Wirtschaftsstandort Tirol nachhaltig zu stärken.






