von lif 10.12.2025 10:17 Uhr

Die Brennerroute: Staus, Umleitungen und Zukunftspläne

Die Brennerroute steckt mitten in einer entscheidenden Umbauphase. Bereits seit langer Zeit spüren Pendler und Urlauber die Folgen täglich und ein Ende der Belastungen ist noch nicht in Sicht.

A22 - Foto: LPA/Rabanser

Die Lage auf der Brennerautobahn ist 2025 angespannter denn je. Der Grund: Die Luegbrücke im Wipptal wird seit Jahresbeginn umfassend erneuert und ist deshalb bis voraussichtlich 2030 in beiden Richtungen meist nur einspurig. Tempo 60, Überholverbot und kein Pannenstreifen machen den Abschnitt extrem störanfällig. Schon kleine Zwischenfälle führen zu kilometerlangen Rückstaus, vor allem bei Lkw’s.

Um die schlimmsten Engpässe zu entschärfen, plant die ASFINAG an rund 170 bis 180 verkehrsstarken Tagen kurzfristige Zweispur-Regelungen. Auch zusätzliche Lkw-Fahrverbote an Reisetagen sollen den Verkehr flüssiger halten.

Der große Hoffnungsträger bleibt der Brennerbasistunnel, der frühestens 2032 für eine echte Entlastung sorgen könnte.

Nordtirol: Abfahrtssperren im Dauereinsatz

Tirol setzt an vielen Reisetagen auf harte Maßnahmen: An ausgewählten Abfahrten müssen Pkw und Lkw auf der A13 bleiben und dürfen nicht ins Dorfnetz abfahren. 2025 wurden bereits Hunderttausende Fahrzeuge an solchen Punkten zurückgeleitet.

Südtirol: Druck wächst

Hier gibt es diese Sperren bislang nicht. Besonders im Vinschgau und Pustertal wächst aber die Sorge, dass Ausweichverkehr die Täler überlastet. Die Forderungen nach klaren Regeln werden lauter.

Leitsysteme statt Schleichwege

A22 und ASFINAG versuchen, den Verkehr mit digitalen Baustellenkalendern, Umleitungswarnungen und Leitbalken, die das Abfahren unattraktiv machen, auf der Autobahn zu halten. Die alte Brennerstraße (B182/SS12) solle so nur als Notfallroute dienen und ist für Durchreiseverkehr ungeeignet.

Starke Auswirkungen im ganzen Korridor

Logistik unter Druck

Der gesamte Transit zwischen Deutschland und Italien leidet 2025 unter längeren Fahrzeiten und höheren Kosten. Süd- und Welschtiroler Wirtschaftsverbände sprechen von „deutlichen Einschränkungen“ und fordern Entlastungen für den Güterverkehr.

Nordtirol blockiert jedoch Forderungen wie die Aufhebung des Lkw-Nachtfahrverbots, um Anwohner zu schützen und die Luftqualität im Wipptal zu sichern.

Mögliche Zukunftslösung: Lkw-Slotsystem

Ein digitales Buchungssystem für Lkw-Zeitfenster wird grenzübergreifend diskutiert. Noch gibt es keine Umsetzung.

Tourismus: jedes Wochenende zählt

Hotels und Gastbetriebe spüren die Folgen, wenn Urlauber wegen Stauwarnungen ihre Anreise verschieben oder ganz umplanen. Die A22 setze daher alles daran, Baustellen zu reduzieren, Mautstellen dynamisch zu steuern und den Verkehr bestmöglich zu lenken.

Italien will zudem ab 2026 ein System einführen, bei dem ein Teil der Maut bei extremen Baustellenstaus rückerstattet werden kann, berichtet das ART.

Die Entlastung auf der Brennerautobahn lässt noch Jahre auf sich warten.

Bis die neue Infrastruktur steht, müssen Einheimische und Urlauber mit Staus, Verzögerungen und strengen Verkehrsregeln leben. Mit guter Planung und flexiblen Reisezeiten lässt sich zwar manches vermeiden aber eine wirklich entspannte Brennerroute wird es erst wieder geben, wenn große Bauprojekte abgeschlossen sind.

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