Ehrenamt in Not: Schützenbezirk fordert endlich Taten statt Worte

Warnsignal bereits im September
Bereits am 14. September hatten Vertreter des Schützenbezirkes Burggrafenamt Passeier auf Schloss Tirol ein Banner enthüllt – ausgerechnet während der Verleihung der Verdienstkreuze des Landes Tirol. Ein bewusst gewählter Moment, denn genau jene Menschen, die dort geehrt wurden, stehen seit Jahren ehrenamtlich im Einsatz und bilden das Rückgrat des Landes. Umso brisanter wirkt der Vorwurf, dass die Politik eben dieses Ehrenamt im Stich lässt.
Der Auslöser der aktuellen Kritik ist das neue Landesgesetz zum Vereinsregister: Zwar ist es beschlossen, doch die Umsetzung bleibt weiterhin aus. Ab Jänner 2026 drohe ein bürokratisches Chaos, weil das dafür notwendige Landes-Ehrenamtsverzeichnis noch immer nicht einsatzbereit ist. Die Zusage, „bis Dezember alles zu regeln“, habe sich bislang nicht erfüllt.
Bürokratie statt Unterstützung
Besonders scharf fällt der Vergleich mit Rom aus: Während dort die notwendigen Genehmigungen längst erteilt wurden, komme die Südtiroler Landesregierung weiter nicht voran. Für den Schützenbezirk ist das ein „Armutszeugnis für die Landespolitik“.
Die Zahlen verdeutlichen die Bedeutung des Ehrenamts: 4.600 Vereine, über 250.000 Mitglieder, jeder dritte Südtiroler engagiert sich freiwillig in Kultur, Sport und Gemeinschaft. Doch statt Unterstützung gebe es vor allem Bürokratie, Verzögerungen und politische Ausreden.
Die Botschaft der Ehrenamtlichen ist klar: Die Geduld ist erschöpft. Jetzt brauche es endlich Ergebnisse und sichtbare Taten. Wertschätzung zeige sich nicht in Festakten, sondern in Entscheidungen und Lösungen.
Der Appell des Schützenbezirkes Burggrafenamt/Passeier unter Bezirksmajor Hannes Holzner ist unmissverständlich: Die Landesregierung steht in der Verantwortung – und zwar sofort.






