von lif 14.11.2025 15:57 Uhr

Südtirols Gesundheitscheck: Wo das Land stark ist und wo es hapert

Ein Blick auf die neuesten verfügbaren Gesundheitsdaten zeigt: Südtirol steht in vielen Bereichen gut da, doch einige Entwicklungen geben zu denken. Vor allem das Konsumverhalten bleibt herausfordernd.

APA/THEMENBILD

Rund 20 Prozent der Südtiroler im Alter von 18 bis 69 Jahren rauchen täglich, eine Zahl aus der Gesundheitsbefragung 2023. Dieser Wert liegt über dem OECD-Schnitt. Beim Alkohol zeigt sich ein ähnliches Bild: Während laut Daten von 2023 weniger Personen täglich trinken als im italienischen Durchschnitt, ist das sogenannte „Binge Drinking“ in Südtirol besonders verbreitet. 18 Prozent der Bevölkerung berichten, regelmäßig sechs oder mehr Getränke bei einer Gelegenheit zu konsumieren.

Gute Werte bei Bewegung und Lebenserwartung

Die Südtiroler gehörten laut dem Datenstand von 2023 zu den sportlichsten Menschen Italiens: 55 Prozent treiben laut ASTAT regelmäßig Sport. Das wirkt sich auch auf die Lebenserwartung aus. Im Jahr 2023 lag sie bei 84,2 Jahren (Frauen 86,2 / Männer 82,3), ein Spitzenwert im europäischen Vergleich. Rund 84 Prozent der Bevölkerung gaben laut derselben Erhebung an, sich bei guter oder sehr guter Gesundheit zu fühlen.

Das Übergewicht

Bei Kindern zwischen acht und neun Jahren lag Südtirol laut einer Erhebung von 2022 mit 15,3 Prozent Übergewicht oder Adipositas in einem europaweit guten Bereich. Bei Erwachsenen zeigt der PASSI-Bericht 2023, dass rund 38 Prozent übergewichtig oder adipös waren. In der Jugend wurde in den vergangenen Jahren ein Anstieg beobachtet, ähnlich wie im OECD-Vergleich für andere Länder.

Die Impfquote

Bei Impfungen bleibt Südtirol Schlusslicht. Die Durchimpfungsrate für Standard-Kinderschutzimpfungen (z. B. Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten) lag im Jahr 2023 bei 88 Prozent und damit unter dem WHO-Ziel von 95 Prozent. Bei der Grippeimpfung waren es 33,4 Prozent der über 65-Jährigen, die sich laut Daten der Saison 2023/24 impfen ließen.

Suizidrate bleibt hoch

Die Suizidrate in Südtirol liegt seit Jahren bei etwa neun bis zehn Fällen pro 100.000 Einwohner. Im Jahr 2024 wurden 46 Suizide registriert, in früheren Jahren (2022) lag die Zahl bei 58. Experten gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus. Seit 2017 wurden Programme zur Suizidprävention verstärkt ausgebaut.

Medizinische Versorgung auf gutem Niveau

Die medizinische Versorgung zeigte sich stabil. Die 30-Tage-Sterblichkeit nach Herzinfarkt oder Schlaganfall lag laut nationalen Daten von 2023 leicht unter dem OECD-Schnitt. Südtirol verfügt zudem über eine der höchsten Arztdichten Italiens und ein gut ausgebautes Vorsorgeangebot.

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