von ih 13.10.2025 12:00 Uhr

Brenner-Stau: Gemeinsame Verkehrssteuerung und höhere Mauttarife gefordert

Angesichts der täglichen Staus auf den Autobahnen fordert der Transitforum-Vorsitzende Fritz Gurgiser ein entschlosseneres Handeln der Politik. Die sogenannte „Brenner-Stau-Bruderschaft“ – bestehend aus den Regierungschefs von Bayern, Nordtirol, Südtirol und Welschtirol – habe es laut Gurgiser bislang versäumt, eine gemeinsame Strategie gegen den Transitverkehr zu entwickeln.

Symbolbild - Foto: Fritz Gurgiser

Gefordert wird unter anderem eine Zusammenschaltung der Verkehrsüberwachungsanlagen von Verona bis Rosenheim. Bei Stau sollen Dosierungen rund um die Uhr erfolgen, verbunden mit einer besseren Information der Speditionsverbände. Außerdem soll die Maut in Bayern, Südtirol und dem Trentino auf das Niveau Nordtirols angehoben und zweckgebunden für Lärm- und Umweltschutzmaßnahmen verwendet werden.

Rund eine Million Lastwagen seien jährlich im Umwegverkehr über den Brenner unterwegs – auf einer ohnehin überlasteten Strecke, die durch die jahrzehntelange Belastung zunehmend sanierungsbedürftig sei. Trotz Milliardeninvestitionen in die Eisenbahninfrastruktur sei es bislang nicht gelungen, nennenswerte Gütermengen von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

„Bedarfsgerechte Dosierung“ gefordert

Fritz Gurgiser kritisiert, dass fehlende Schutzmaßnahmen und mangelnde Koordination zwischen den Regionen zu massiven volkswirtschaftlichen Schäden und Belastungen für Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt führen. Schon 2002 habe der Europäische Gerichtshof den besonderen Schutz der Alpenregion gefordert und eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene angemahnt.

Das Transitforum Tirol erneuert daher seine Forderung nach einer „bedarfsgerechten Dosierung“ an den Eintrittsgrenzen der Brennerstrecke – technisch längst machbar, politisch aber bislang blockiert. Nur ein gemeinsames Vorgehen von Rosenheim bis Verona könne laut Gurgiser ein Leben und Wirtschaften entlang der Brennerroute wieder erträglich machen.

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