von ih 16.09.2025 17:08 Uhr

„Die Stimmung kippt“

Die Junge Generation (JG) zeigt sich zunehmend besorgt über die anhaltenden Streiks der Lehrerschaft. In einer Aussendung betont JG-Vorsitzende Anna Künig, dass die anfängliche Solidarität in der Bevölkerung zu schwinden beginne.

Anna Künig - Foto: Südtiroler Volkspartei

JG-Vorsitzende berichtet von Mittagsgespräch

„Neulich habe ich ein Gespräch am Mittagstisch mitgehört: Eine Mutter berichtete, dass nicht einmal mehr Elternabende stattfinden und ihre Tochter enttäuscht sei, weil die geplante Florenz-Reise ausfalle. Ihre Gesprächspartnerin verstand die Streiks nicht – schließlich seien Inflationsausgleich und automatische Anpassungen der Gehälter bereits umgesetzt“, schildert Anna Künig. Solche Gespräche gebe es vielerorts. „Die Stimmung kippt“, so die JG-Vorsitzende.

Besonders betroffen seien Familien. Eltern würden zu Recht betonen, wie wichtig Exkursionen für das Lernen und Erleben seien. Auch für Kinder und Jugendliche gehe mit den abgesagten Aktivitäten viel verloren: „Ausflüge tragen enorm dazu bei, Klassengemeinschaft zu stärken und Erlebnisse über den Unterricht hinaus zu ermöglichen. Wenn sie wegfallen, geht ein Stück Schule verloren – das haben wir schon während der Pandemie erlebt.“

Ende der Streiks gefordert

Die JG fordert daher ein Ende der aktuellen Streiks. Stattdessen sollten die Gewerkschaften die anstehenden Verhandlungen führen. „Wenn das Ergebnis nicht überzeugt, kann man später immer noch zu Arbeitskampfmaßnahmen greifen. Jetzt ist der Zeitpunkt dafür falsch“, so Anna Künig.

Sie verweist darauf, dass im Landeshaushalt bereits erhebliche Mittel für die Lehrerschaft vorgesehen seien. Neben Inflationsausgleich und allgemeinen Anpassungen beginne 2026 eine strukturelle, lehrerspezifische Lohnerhöhung.

„Wir verstehen den Wunsch nach besseren Konditionen und Anerkennung“, fasst Künig zusammen. „Aber wir sehen nicht, wie die aktuelle Vorgehensweise zu mehr Wertschätzung führen soll. Im Interesse der Kinder, der Eltern und letztlich auch der Lehrkräfte selbst appellieren wir an die Initiativgruppen, einzulenken.“

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