Robin prangert „feudale Maut-Praxis“ der A22 an

Gericht bestätigt Strafe gegen Autobahnbetreiber
Das Verwaltungsgericht (TAR) Latium hat die von der Antitrustbehörde verhängte Strafe gegen die Autostrada Ligure Toscana (Salt) bestätigt. Der Betreiber hatte über Jahre hinweg trotz Baustellen, Spurverengungen und massiver Verkehrsbehinderungen den vollen Mautpreis verlangt. Das Gericht wertete dieses Vorgehen als unfaire Geschäftsmethode. Die klare Botschaft: Wer nicht die volle Leistung erbringt, darf auch nicht den vollen Preis kassieren.
Für den Verbraucherschutzverein Robin ist dieses Urteil ein Weckruf – vor allem im Hinblick auf die Brennerautobahn A22. „Die Brennerautobahn ist seit Jahren ein Symbol für Staus, Dauerbaustellen und Überlastung. Trotzdem wird von den Nutzern die volle Maut verlangt, als gäbe es eine schnelle und reibungslose Fahrt. Das ist nichts anderes als eine moderne Form feudaler Abzocke“, heißt es von Robin.
Robin fordert Druck auf Betreiberin der A22
Der Verein wirft der Brennerautobahn AG eine „feudale Maut-Praxis“ vor: Unabhängig von der tatsächlichen Leistung würden Konsumenten voll zur Kasse gebeten – als zahlten sie für einen Premium-Service, während sie im Stau festsitzen. „Das ist systematische Benachteiligung der Verbraucher – und sie muss endlich gestoppt werden“, betont Robin.
Gefordert wird ein sofortiges Einschreiten der Antitrustbehörde in Rom sowie politischer Druck aus Südtirol und Welschtirol. Walther Andreaus, ehrenamtlicher Geschäftsführer von Robin, unterstreicht: „Es ist höchste Zeit, dass diese willkürliche und unfaire Geschäftspraktik unterbunden wird. Die Autobahn ist ein öffentliches Gut – und daher untragbar, dass die Rechte der Verbraucher den Gewinnen der Betreiber untergeordnet werden. Mit überhöhten Mauteinnahmen dürfen keine Finanzpolster gebildet werden, die für Zwecke außerhalb des öffentlichen Auftrags verwendet werden.“






