Florian Stumfall

15.09.2025

Der Westen verschläft die Weltordnung

Die chinesische Stadt Tianjin steht üblicherweise im Schatten des benachbarten Peking, doch zu Anfang September gewann die Stadt die Aufmerksamkeit der Welt als Veranstaltungsort der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). Dorthin nämlich waren auf Einladung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping mehr als 20 Regierungsvertreter gekommen, unter ihnen die Präsidenten von Russland und Indien, Putin und Modi.

Symbolbild von Marco Rückauer auf Pixabay

Was die Aufmerksamkeit der Welt angeht, so ist allerdings eine Einschränkung angebracht: Im Westen, in den USA und in Europa hat die Versammlung kaum eine Erwähnung gefunden. Obwohl die SOZ rund 40 Prozent der Weltbevölkerung vertritt, die weltgrößte Regionalorganisation darstellt und bei den UN einen Beobachter-Status besitzt, spricht man im Westen nicht gerne von ihr. Die SOZ nämlich ebenso die die Vereinigung der BRICS haben dazu beigetragen, die 500 Jahre währende Vormachtstellung Europas und später auch der USA zu beenden.

Die unsichtbare Weltmacht

Es gibt nicht mehr nur die einzige Weltmacht USA, diesen Rang müssen sie nun mit Russland und China teilen, die in manchen Belangen den Amerikanern überlegen sind. Die Welt wird gerade neu geordnet, aber der Westen schaut woanders hin; die Chinesen bauen binnen eines Monats einen Flughafen und die Deutschen vernichten ihre Auto-Industrie; Indien ist dabei, in die Weltspitze vorzustoßen und Brüssel produziert Verordnungen von der Güte neuer Glühbirnen; als die europäischen Länder noch souverän waren, hatten die großen unter ihnen mehr Einfluss auf der Welt als heute die ganze EU zusammengenommen; Deutschland, Frankeich und Italien drohen unter ihren Schulden zusammenzubrechen, während Russland dabei ist, seinen Rubel mit Gold zu decken.

Europa im Blindflug

Die EU ist ein Modell auf Widerruf, die Brüsseler Eliten haben nichts anderes mehr zu tun, als ihre Macht und ihre Pfründen zu erhalten. Vor dem, was in der Welt vor sich geht, schließt man die Augen.
Auf solcher Grundlage kann man natürlich keine rationale Politik machen, die irrationale aber ist höchst gefährlich.

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