von mmh 25.08.2025 17:53 Uhr

Thüringer Landtag zu Gast in Südtirol

Eine Delegation des Thüringer Landtages hat am Montag in Bozen politische Einblicke aus erster Hand gewonnen. Landeshauptmann Arno Kompatscher und sein Stellvertreter Daniel Alfreider empfingen die CDU-Abgeordneten, darunter Ministerpräsident Mario Voigt sowie die Minister Colette Boos-John, Stefan Gruhner und Christian Tischner, im Landhaus 1.

(Foto: LPA/Fabio Brucculeri)

Ländliche Regionen im Fokus

Im Mittelpunkt des Treffens standen die Herausforderungen und Chancen bei der Aufwertung ländlicher Regionen. Thüringen, geprägt von Wäldern und Gebirgszügen wie dem Thüringer Wald, sieht sich mit ähnlichen Fragen konfrontiert wie Südtirol: Wie hält man Menschen auf dem Land, sichert Infrastruktur, Gesundheitsversorgung und leistbares Wohnen?

Landeshauptmann Kompatscher betonte die strategische Bedeutung der Lebensqualität in den kleineren Gemeinden: „Nachdem Südtirol bis in die 1960er- und 1970er-Jahre ein Auswanderungsland war, haben gezielte politische Maßnahmen und das Zweite Autonomiestatut neue Chancen eröffnet. Heute ist unsere Abwanderungsrate im Vergleich sehr gering.“

Ein Blick auf die Infrastruktur zeigt, wie ernst es Südtirol mit der Vernetzung nimmt: 2.400 Kilometer Straßen, 1.700 Brücken und 218 Tunnel ermöglichen, dass jeder Bürger in den Tälern alle 30 Minuten öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann – unterstützt durch ein Jahresticket für 250 Euro und spezielle Angebote für junge Menschen und Touristen.

Auch die Autonomie und das Zusammenleben verschiedener Sprachgruppen waren Thema des Austauschs. Die Landesregierung setzt sich derzeit für die Reform des Autonomiestatuts ein, die aktuell auf die parlamentarische Abstimmung wartet.

Der Besuch verdeutlichte, wie fruchtbar der europäische Austausch zwischen Regionen sein kann – gerade wenn es um die Zukunft ländlicher Räume geht, wo Thüringen und Südtirol auf vergleichbare Herausforderungen treffen.

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