Ritterspiele 2025: Wenn Geschichte lebendig wird

Schon beim ersten Schritt durch die Gassen riecht man frisch gebackenes Brot, hört Trommeln, Fanfaren und das Knacken der Lagerfeuer. Überall ziehen Ritter und Gaukler umher – so authentisch, dass man fast vergisst, dass draußen längst das 21. Jahrhundert geschrieben steht.

Die Königsdisziplin ist und bleibt das Ritterturnier: Lanzen krachen, Pferde donnern über die Arena, während das Publikum den Atem anhält. Wer hier nicht in Stimmung kommt, der findet garantiert beim Vollkontakt-Europe-Cup sein Adrenalin: unerschrockene Kämpfer aus ganz Europa liefern sich Einzelduelle und Mannschaftsschlachten (5 gegen 5) – und das ohne Drehbuch.

Auch Geschichtsfans kommen voll auf ihre Kosten: Ob im Streitwagenrennen der Römer anno 285, bei der nachgestellten Calvenschlacht von 1499 oder im bunten historischen Umzug – Schluderns zeigt sich als lebendiges Geschichtsbuch.

Das Festival ist nicht nur für Ritterfans ein Paradies. Familien mit Kindern tauchen ins Abenteuer ein: Reiten auf Kamelen und Eseln, Bogenschießen, Karussells, Heuspringen oder der Streichelzoo.

Wer zwischendurch eine Pause braucht, wird in den Tavernen fündig: vom Met im Krug bis zum frisch gezapften Kirschbier. „Essen wie im Mittelalter, trinken wie ein König“ – so lässt sich’s aushalten.

Besucher können auch selbst aktiv werden: In der Stunt Academy zeigen die Kämpfer von Burdyrí, wie Schwertkampf und Show zusammenpassen. Wer es nordischer mag, probiert sich in der Kampfkunst der Wikinger mit Schwert, Axt und Schild. Und wer einfach nur einmal prunkvoll durch die Arena schreiten will, schlüpft bei der Gruppe Arzberg Val di Non in Renaissance-Gewänder.

Am gestrigen Abend sorgten zum Abschluss Feuerkünstler, Akrobaten und Bands wie „Rota Temporis“ und „Insanis Maxima“ für Stimmung. Die Nachtreitshow „Elements of Time“ sorgte für Gänsehaut-Momente – und spätestens beim Feuerspektakel „Carrus Dei“ war klar: Hier lebt das Mittelalter nicht nur, es lodert.