von veo 19.08.2025 09:35 Uhr

Regionale Düngerkreisläufe nachhaltig optimieren

Der Südtiroler Bauernbund hat gemeinsam mit Partnern zweieinhalb Jahre lang am Projekt INNONährstoffe gearbeitet. Ziel war es, die Düngerkreisläufe zwischen Viehwirtschaft sowie Obst- und Weinbau in Südtirol zu verbessern. Nun liegen die Ergebnisse vor – mit viel Potenzial für mehr Nachhaltigkeit.

Foto: Südtiroler Bauernbund

Herausforderungen für die Landwirtschaft

Das ELER-geförderte Projekt INNONährstoffe untersuchte, wie sich Nährstoffkreisläufe in Südtirol schließen lassen. Gemeinsam mit Beratungsorganisationen, dem Versuchszentrum Laimburg, der Freien Universität Bozen und vier Landwirten wurden Daten zu Viehbesatz, Flächen und Düngereinsatz erhoben.

Die Analyse zeigt: Stickstoff ist in großen Mengen vor allem im Wipptal und Pustertal verfügbar, während Obst- und Weinbau in den südlichen und westlichen Teilen des Landes konzentriert sind. Der Transport ist daher aufwendig, erschwert durch die kurzen Düngezeiträume im Obstbau im Frühjahr und Spätherbst. Zudem fehlt oft Wissen über verfügbare Mengen, und eine Vergütung beschränkt sich meist auf die Transportkosten. Trotz dieser Hürden wünschen sich die meisten befragten Landwirte mehr Austausch und Nutzung von Wirtschaftsdünger.

Lösungen und Ausblick

Eine wichtige Rolle können Biogasanlagen spielen. Sie dienen bereits als Sammelstellen für Wirtschaftsdünger und können Transport, Lagerung und Verwertung koordinieren. Studien am Beispiel Schluderns zeigen zudem, dass auch Gärsubstrate aus der Obstwirtschaft die regionale Kreislaufwirtschaft verbessern. Mikrobiogasanlagen tragen zusätzlich zur Emissions- und Geruchsminderung bei.

Als weitere Zukunftschance wird eine Wirtschaftsdüngerbörse aufgebaut. Über diese Online-Plattform können Betriebe künftig Wirtschaftsdünger anbieten oder suchen, ergänzt um Transportlösungen über den Maschinenring. Ab Ende 2025 soll die Plattform allen Landwirten offenstehen. Darüber hinaus wurden Bodenproben in ganz Südtirol analysiert. Ergebnis: Die Humusgehalte in Obstwiesen sind seit den 2.000er-Jahren stabil geblieben – ein Zeichen nachhaltiger Bewirtschaftung. Zusätzlich steht ein neues Tool zur Berechnung der Stickstoffbilanz zur Verfügung.

Auch wenn das Projekt offiziell beendet ist, bleibt das Thema aktuell. Der Südtiroler Bauernbund wird mit seinen Partnern weiter daran arbeiten, regionale Düngerkreisläufe zu stärken und so Landwirtschaft, Umwelt und Gesellschaft gleichermaßen zu unterstützen.

Foto: Südtiroler Bauernbund

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite