von mmh 09.08.2025 07:17 Uhr

Über 1.000 Lehrerstellen unbesetzt

In Südtirol bleiben derzeit über 1.000 Lehrerstellen unbesetzt – und die Debatte um die Ursachen spitzt sich zu. Bildungsdirektor Daniel Tschenett erklärte kürzlich, viele Lehrpersonen würden lieber auf eine Direktberufung warten, anstatt sich über die reguläre Stellenwahl eine Position zu sichern.

Symbolbild von Thomas G. auf Pixabay

Die Süd-Tiroler Freiheit widerspricht entschieden. Mehrere Mitglieder, die selbst als Lehrkräfte arbeiten, halten diese Darstellung für „realitätsfern“:

„Lehrpersonen, die in den Ranglisten stehen, setzen sich nicht freiwillig der Unsicherheit aus, sondern wollen arbeiten – oft scheitert es an unnötigen Hürden und komplizierten Vorgaben.“

Direktberufung oft ohne passenden Abschluss

Nach Ansicht der STF ist die aktuelle Praxis problematisch: Über Direktberufung würden häufig Personen ohne den passenden Fachabschluss eingesetzt – ein Mangel, der vermieden werden könnte, wenn der Zugang zu bestimmten Fächern unbürokratischer geregelt wäre.

Ein Beispiel sei die Sprachförderung: Selbst Lehrkräfte mit einer abgeschlossenen DaZ-Ausbildung (Deutsch als Zweitsprache) können sich oft nicht in die Ranglisten eintragen lassen, weil die Vorgaben zu restriktiv seien.

Ethikunterricht ohne Ranglisten

Auch beim neuen Fach Ethik sieht die STF Versäumnisse. Obwohl die Zugangsvoraussetzungen bereits 2024 festgelegt wurden, gibt es noch immer keine offiziellen Rangordnungen. Parallel dazu sei die Lehrerausbildung seit Monaten ausgesetzt – offiziell, um auf gesetzliche Änderungen aus Rom zu warten. Das sei unverständlich, da die Zuständigkeit für die Ausbildung bereits 2019 ans Land übertragen worden sei und die Lehrbefähigung nur für deutsche und ladinische Schulen gelte.

Klare Forderung an die Landesregierung

Die Bewegung fordert nun, Zugangshürden zu Ranglisten und zur Lehrbefähigungsausbildung abzubauen. Ziel müsse es sein, die Qualität des Unterrichts zu sichern und eine Benachteiligung gegenüber Lehramtsabsolventen staatlicher Schulen oder der Berufsbildung zu verhindern.

„Es ist höchste Zeit zu handeln – nicht, Ausreden zu suchen“, heißt es abschließend aus den Reihen der Süd-Tiroler Freiheit.

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