von mmh 07.08.2025 06:51 Uhr

Trump erhöht Druck auf Moskau: Ultimatum für Waffenruhe

US-Präsident Donald Trump setzt zu einem diplomatischen Kraftakt an: In einem überraschenden Vorstoß will er im Ukraine-Krieg vermitteln – persönlich, direkt, ohne europäische Beteiligung. Geplant sind zunächst Gespräche mit Russlands Präsident Wladimir Putin, anschließend ein Dreier-Gipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

APA/AFP

Der Hintergrund ist ein von Trump gesetztes Ultimatum: Sollte Putin bis Freitag keinem Waffenstillstand zustimmen, drohen Russland und seinen Verbündeten Strafzölle in Höhe von 100 Prozent.

Trumps Sondergesandter in Moskau – Kreml zeigt sich offen

Schon vorab traf Trumps Sondervermittler Steve Witkoff den russischen Präsidenten zu einem dreistündigen Gespräch in Moskau. Trump selbst sprach im Anschluss von einem „überraschend produktiven Austausch“ und informierte auch den deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz telefonisch über den Stand der Gespräche.

Laut „New York Times“ könnte das persönliche Treffen mit Putin bereits in der kommenden Woche stattfinden. Unmittelbar danach sei ein Gipfel mit Selenskyj geplant – allerdings ohne europäische Vertreter am Tisch. Ein Alleingang, der in Brüssel mit wachsendem Unbehagen beobachtet wird.

Kiew reagiert vorsichtig – Russland denkt über Luftwaffenruhe nach

Selenskyj bestätigte am Mittwochabend den telefonischen Kontakt mit Trump – laut ukrainischen Angaben waren auch europäische Staatschefs bei dem Gespräch anwesend. „Ich bin jedem einzelnen von ihnen für ihre Unterstützung dankbar“, sagte Selenskyj.

In Moskau zeigt man sich unterdessen vorsichtig gesprächsbereit: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, wird über eine begrenzte Luftwaffenruhe nachgedacht – also eine temporäre Pause bei Drohnen- und Raketenangriffen, sofern die Ukraine sich ebenfalls zurückhält.

Friedensmission mit Risiko

Ob Trump der große diplomatische Durchbruch gelingt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der US-Präsident setzt mit seinem direkten Vorgehen neue Akzente in der internationalen Ukraine-Diplomatie – und lässt Europa dabei weitgehend außen vor.

Für Trump könnte ein Erfolg nicht nur außenpolitisch, sondern auch innenpolitisch ein Prestigegewinn sein. Für die Ukraine – und die Welt – steht jedoch weit mehr auf dem Spiel.

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