Sexuelle Gesundheit in Tirol: Zentrum verzeichnet starken Zulauf

„Sexuelle Gesundheit ist ein wesentlicher Bestandteil des allgemeinen Wohlbefindens“, betont Gesundheitslandesrätin Eva Pawlata. Das ZSG Tirol biete niederschwellige Zugänge zu Testung, Beratung und Bildung – insbesondere für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf wie queere Jugendliche, Frauen in belastenden Lebenslagen oder Menschen mit HIV. „Das Zentrum schließt eine wichtige Lücke in der Gesundheitsversorgung“, so Pawlata.
Schwerpunkt HIV und betreutes Wohnen
Seit über 30 Jahren – ursprünglich als AIDS-Hilfe Tirol gegründet – begleitet das Zentrum Menschen mit HIV. Über 100 Klient:innen nutzen die Angebote des „Safe Space“ – inklusive Beschäftigungsprojekten, Freizeitaktivitäten und einem Wohnprojekt mit acht betreuten Wohnungen. Ziel ist es, HIV-Neuinfektionen zu vermeiden und Betroffene im Alltag bestmöglich zu unterstützen.
Frauengesundheit und psychosexuelle Beratung
Seit zwei Jahren liegt ein besonderer Fokus auf der sexuellen Gesundheit von Frauen. Das ZSG bietet anonyme Beratung zu Fragen rund um ungewollte Schwangerschaften, psychosexuelle Gesundheit sowie Sexualtherapie für Einzelpersonen und Paare.
Im Jahr 2024 nahmen rund 350 Personen dieses Angebot wahr, 20 davon im Rahmen einer Sexualtherapie. Insgesamt wurden über 15.000 Beratungs- und Therapiestunden geleistet.
Geschäftsführer Thomas Lechleitner unterstreicht: „Wir möchten Menschen in ihrer sexuellen Selbstbestimmung stärken – durch Information, Aufklärung und ein diskriminierungsfreies Umfeld.“
Bildungsarbeit für Jugendliche und Fachpersonal
Ein weiterer wichtiger Pfeiler ist das Bildungsangebot des Zentrums.
In Kooperation mit Schulen, Universitäten und Fachinstitutionen werden praxisnahe Workshops zu Themen wie Prävention, Vielfalt, Sexualpädagogik und Gewaltprävention angeboten. 2024 erreichte das ZSG Tirol damit rund 4.800 Teilnehmer – vor allem Jugendliche, aber auch Lehr- und Fachkräfte.
Das Zentrum ist zudem Teil des Projekts „Gesunde Schule Tirol“ und engagiert sich in der Ausbildung von Multiplikatoren zur Förderung sexueller Gesundheitskompetenz.






