von mmh 02.08.2025 09:48 Uhr

Nordtirol setzt auf KI: 150.000 Euro für smarte Brückenüberwachung

Brücken gehören zu den unverzichtbaren Lebensadern Tirols – ob auf der Brennerautobahn, über die Innpromenade in Innsbruck oder in entlegenen Tälern: Rund 2.000 Bauwerke tragen täglich zur Mobilität und Versorgung bei. Doch viele von ihnen stehen durch Alterung, Witterung und steigende Verkehrsbelastung vor massiven Herausforderungen.

Die historische Römerbrücke in Grins. (Foto: © Land Tirol/Enk(

Um die Sicherheit langfristig zu gewährleisten und gleichzeitig Ressourcen zu schonen, setzt Nordtirol jetzt auf Innovation: Mit 150.000 Euro aus der Tiroler Wissenschaftsförderung unterstützt das Land ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt der Universität Innsbruck, das Künstliche Intelligenz (KI) in den Dienst der Brückenwartung stellt.

Intelligente Systeme statt teurer Notmaßnahmen

Ziel des Projekts mit dem Titel „Effiziente Methoden zur Strukturüberwachung von Brücken“ ist es, ein computergestütztes Frühwarnsystem zu entwickeln, das Schäden frühzeitig erkennt und so Sanierungen planbarer und kosteneffizienter macht. Projektleiterin Dr. Barbara Goller, Bauingenieurin an der Universität Innsbruck, erklärt:

„Wir wollen mit unserer Forschung ein intelligentes Frühwarnsystem schaffen. Damit können wir noch gezielter Sanierungsentscheidungen treffen und bestenfalls teure Notmaßnahmen vermeiden.“

Konkret soll ein Mix aus Bayesscher Wahrscheinlichkeitsanalyse, Surrogatmodellen und Hochleistungsrechnern dafür sorgen, dass die aufwändigen Begehungen, Drohneneinsätze und punktuellen Messungen durch eine systematische, digitale Datenauswertung ergänzt werden. Das bedeutet: mehr Überblick, weniger Aufwand – und am Ende geringere Kosten für Bauherren und Steuerzahler.

Forschung mit direkter Alltagsrelevanz

Für Nordirols Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele ist das Projekt ein Musterbeispiel dafür, wie anwendungsnahe Forschung ganz konkret dem Alltag dient:

„Brücken verbinden – geografisch, aber auch zwischen Wissenschaft und Lebensrealität. Die Sicherheit dieser Bauwerke entscheidet über reibungslosen Verkehr, Versorgung und Lebensqualität.“

Dass Tirol mit seiner alpinen Topografie und seiner dichten Infrastruktur besonders auf funktionierende Brücken angewiesen ist, liegt auf der Hand. Umso bedeutender ist es, frühzeitig auf moderne Technologien zu setzen, um langfristige Sicherheit zu gewährleisten.

Uni Innsbruck als Innovationsmotor

Für den Vizerektor für Forschung der Universität Innsbruck, Gregor Weihs, zeigt das Projekt auch die Rolle der Wissenschaft in gesellschaftlich relevanten Fragen:

„Brücken sind mehr als nur Bauwerke – sie sind die Grundlage moderner Mobilität. Wir freuen uns, mit diesem Projekt einen Beitrag für eine sichere und nachhaltige Infrastruktur in Tirol leisten zu können.“

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