Ex-Islamsprecher macht deutlich: „Das Kopftuch ist ein politisches Symbol!“

Im Herbst will die Bundesregierung Nägel mit Köpfen machen: Ein neuer Gesetzesentwurf soll das Tragen des Kopftuchs für Mädchen unter 14 Jahren verbieten. Der erste Versuch scheiterte 2020 am Verfassungsgerichtshof, doch Integrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP) will es diesmal besser machen: „Eine Kritik des Verfassungsgerichtshofes war, dass wir begleitende Maßnahmen setzen müssen. Es geht auch darum, konkrete Schritte gegenüber sogenannten Sittenwächtern zu setzen – also gegen Burschen, die Mädchen unter Druck setzen, ein Kopftuch zu tragen“, so Plakolm gegenüber ServusTV.
Laut einer aktuellen OGM-Umfrage steht die Bevölkerung hinter der Maßnahme: 65 Prozent der Österreicher befürworten das Verbot – und zwar quer durch alle Altersgruppen. Während die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) empört reagiert, kommt Medienberichten zufolge bemerkenswerte Unterstützung von einem ehemaligen Insider: Rusen Timur Aksak, Ex-Pressesprecher der IGGÖ, begrüßt das Vorhaben ausdrücklich. „Das Kopftuch ist mittlerweile, leider Gottes, ein politisches Symbol geworden“, so Aksak. Er sieht darin nicht nur ein religiöses Kleidungsstück, sondern ein Ausdruck eines Kulturkampfs gegen westliche Werte. Schon in seiner Jugend habe man Mädchen ohne Kopftuch als „unmoralisch“ abgestempelt. „Ehre hat aber nichts mit einem Stück Stoff zu tun“, stellt er klar.
Doch ein reines Verbot reicht ihm nicht: Aksak fordert ein entschlossenes Vorgehen gegen Gruppendruck im Klassenzimmer. „Es geht darum, den Burschen klarzumachen, dass sie nicht über die Freiheit der Mädchen bestimmen dürfen“, sagt er. Seine Hoffnung: eine säkularisierte Schule, in der Kinder lernen, frei und gleichberechtigt aufzuwachsen, ohne religiöse Bevormundung.
Schuldirektor warnt: „Es geht nicht mehr nur um Religion, es geht um Einfluss!“
Dass das Kopftuch zunehmend zum sichtbaren Zeichen des politischen Islam wird, beobachten Pädagogen tagtäglich. Christian Klar, Direktor einer Mittelschule in Wien-Floridsdorf, schlägt Alarm: „Unglaublich viele Mädchen kamen mit Abaya und Kopftuch – das wirkte nicht wie eine Veranstaltung in Westeuropa“, beschreibt er die Situation an seiner Schule. Der Anstieg verschleierter Schülerinnen sei drastisch und er sieht darin keinen harmlosen Modetrend, sondern einen Versuch, westliche Normen zurückzudrängen.
Auch der Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad kritisiert die Entwicklung scharf. Für ihn ist das Kopftuch längst nicht mehr nur ein Ausdruck von Glauben: „Es ist die Fahne des politischen Islam. Ein Zeichen: Ich bin anders. Damit beginnt kein Zusammenleben“, so seine klare Einschätzung gegenüber exxpress.at.
Besorgniserregend ist zudem der Einfluss der sozialen Netzwerke: Auf TikTok und Instagram feiern Influencerinnen das Kopftuch als Symbol für Schönheit, Identität und Stärke. Was für viele westlich sozialisierte Beobachter harmlos aussieht, ist für Experten wie Klar Teil eines gezielten Kulturwandels. „Diese Mädchen tragen das Kopftuch bewusst, um die Gesellschaft zu verändern. Und das gehört gestoppt“, warnt er.
Der Streit ums Kopftuch ist also mittlerweile weit mehr als eine Kleidungsdebatte. Es geht um die Grundwerte unserer Gesellschaft, um Gleichberechtigung, Kindeswohl und die Freiheit im Klassenzimmer. Wenn selbst langjährige Insider der islamischen Szene vor einer politischen Instrumentalisierung warnen, wird klar: Wegsehen ist keine Option mehr.






