Keine Selfies mit Kühen! – Nordtirol startet Sicherheitskampagne

Mit rund 2.100 bewirtschafteten Almen ist Nordtirol das Almenland Nummer eins in Österreich. Jedes Jahr verbringen über 100.000 Rinder, 62.000 Schafe, 7.000 Ziegen und 3.500 Pferde die Sommermonate auf Nordtirols Weideflächen. Gleichzeitig zieht es in den warmen Monaten tausende Wanderer in die Berge. Wenn Mensch und Tier aufeinandertreffen, geht das in der Regel gut – aber nicht immer.

Weidetiere sind grundsätzlich friedlich, aber sie folgen ihren Instinkten. Wenn sie in Panik geraten, können auch Kühe gefährlich werden. Wer sich an einige Regeln hält und Gefahrensignale der Tiere erkennt, kann sich beim Ausflug auf die Alm sicher fühlen. - Foto: IDM/Marco Parisi

„Ein Weidetier ist kein Selfie-Partner und die Alm kein Streichelzoo“, mahnt LHStv Josef Geisler. Gemeinsam mit Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger appelliert er an mehr Achtsamkeit und Respekt beim Wandern in Weidegebieten. Anlass sind vermehrte Zwischenfälle und gefährliche Situationen – oft ausgelöst durch Unwissenheit oder Unachtsamkeit.

Selfie-Wahn bringt Tiere in Rage

Die Ruhe der Weidetiere kann trügen: Gerade Mutterkühe verteidigen ihre Kälber energisch, wenn sie sich bedroht fühlen. Das passiert schnell – etwa, wenn Wanderer zu nah kommen oder versuchen, ein Selfie mit dem Vieh zu machen. „Solche Situationen sind vermeidbar. Es braucht nur etwas Rücksicht und Hausverstand“, so Hechenberger.

Klare Regeln für mehr Sicherheit

Mit neuen Hinweistafeln, einem erklärenden Video und Informationskampagnen will man Wanderer sensibilisieren. Ziel ist, kritische Begegnungen zu vermeiden und die Sicherheit aller Beteiligten zu erhöhen – für Mensch und Tier. Besonders Hundehalter sind gefordert: Hunde müssen an der Leine geführt werden und im Ernstfall sofort abgeleint werden, damit sie flüchten können.

Wanderwissen rettet Leben

Wichtig sei vor allem, die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere zu verstehen und richtig zu deuten. Ruhig bleiben, Abstand halten und Wanderwege nicht verlassen – das sind nur einige der Tipps, die helfen können, gefährliche Situationen zu vermeiden.