Trans-Schwimmer Lia Thomas verliert Titel

Die University of Pennsylvania (UPenn) hat Medienberichten zufolge am 1. Juli 2025 ein VergleichsÂabkommen mit dem US-Bildungsministerium unterzeichnet. Darin verpflichtet sich die Hochschule, „Transfrauen“ nicht mehr für Frauenmannschaften zu nominieren und sämtliche individuellen Schwimm-Rekorde oder Titel, die Thomas in der Saison 2021/22 erzielt hatte, an cis Frauen zurückzugeben. Zudem muss UPenn EntschuldigungsÂschreiben an betroffene Sportlerinnen versenden.
Was genau aberkannt wird
Laut der von UPenn veröffentlichten Rekordliste wechselten die Bestmarken über 100, 200 und 500 Yards Freistil bereits zu den damaligen Zweitplatzierten; auch der NCAA-Meistertitel 2022 über 500 Yards soll nach Angaben mehrerer US-Medien an Emma Weyant (University of Virginia) gehen, obgleich die NCAA ihre nationale Bestenliste bislang nicht geändert hat.Â
Rechtsrahmen: Trumps Executive Order 14168
Auslöser war eine zweimonatige Title-IX-Untersuchung des Ministeriums, nach der UPenn Frauen diskriminiert habe, indem es Thomas starten ließ. Im März hatte die Trump-Administration bereits 175 Mio. US-Dollar an Bundesmitteln für die Universität eingefroren.Â
Präsident Donald Trump hatte am 5. Februar das Dekret „Keeping Men Out of Women’s Sports“ unterzeichnet. Es verpflichtet alle Bildungseinrichtungen, nur noch nach „biologischem Geschlecht“ zu unterscheiden und droht bei Zuwiderhandlung den Entzug von Fördergeldern an.
Die Stimmen
Die National Women’s Law Center nannte den Deal „verheerend und beschämend“.
Bildungsministerin Linda McMahon jedoch sprach von „einem großen Sieg für Frauen und Mädchen – nicht nur an der UPenn, sondern im ganzen Land“.
Ex-Collegeschwimmerin Riley Gaines, seit Jahren lautstarke Kritikerin von Thomas, jubelte auf X: „UPenn macht seine Fehler rückgängig, gibt die Rekorde den rechtmäßigen Sportlerinnen zurück und entschuldigt sich … Fliegen jetzt Schweine?“Â
Und UPenn-Präsident J. Larry Jameson erklärte schließlich, man sei „froh, dass die Angelegenheit beigelegt ist“, da ein offener Konflikt „erhebliche und nachhaltige Folgen“ gehabt hätte.Â
Hintergrund zu Lia Thomas
Thomas hatte 2018 „ihr“ Coming-out, absolvierte mehr als zwei Jahre TestosteronÂunterdrückung und durfte 2021/22 gemäß damaliger NCAA-Regeln im Frauenteam schwimmen. Mit „ihrem“ Sieg bei den NCAA-Finals 2022 schrieb „sie“ Geschichte als erste offen trans Athlet„in“ mit einem Division-I-Titel – und wurde zugleich zum Zentrum einer hochÂpolitischen Debatte.
Wie es weitergeht
Die NCAA-Regularien wurden bereits im Februar verschärft. Künftig sind nur noch Personen startberechtigt, die als „bei Geburt weiblich“ eingestuft wurden. Das BildungsÂministerium will nun außerdem ähnliche Fälle an der San José State University und anderen Colleges untersuchen. Eine Reaktion von Lia Thomas blieb bisher laut US-Medien aus, sie lehnte eine Stellungnahme ab.
Diese Einigung markiert eine neue Stufe im US-Kulturkampf um Geschlecht und Sport. Während Konservative das Ergebnis als WiederÂherstellung fairer WettbewerbsÂbedingungen feiern, warnen MenschenÂrechtsÂorganisationen vor Signalwirkung weit über den Campus hinaus.






