Piburger See in Gefahr: Ökologisches Gleichgewicht gerät aus den Fugen

Grund für die besorgniserregende Entwicklung sind unter anderem das unkontrollierte Verhalten zahlreicher Badender, übermäßiger Verkehr und nicht zuletzt die Auswirkungen des Klimawandels. Die Sauerstoffkonzentration in den tieferen Wasserschichten nimmt kontinuierlich ab, wie aktuelle Messungen der Universität Innsbruck bestätigen. Sollte diese Entwicklung anhalten, droht ein ökologisches Kippen mit gravierenden Folgen für die Flora und Fauna des Sees.
Die Ursachen für den kritischen Zustand des Sees sind wissenschaftlich gut dokumentiert. Neben steigenden Wassertemperaturen und längeren Trockenperioden trägt insbesondere das Verhalten der sogenannten Wildbadenden zur Verschlechterung bei. Sie meiden die offizielle Badeanstalt, lagern im sensiblen Uferbereich, beschädigen die Vegetation dort und führen so zu erhöhter Erosion.
Dadurch gelangen mehr Nährstoffe ins Wasser, was einen idealen Nährboden für Algenwachstum schafft und den Sauerstoffgehalt weiter senkt. Auch das Verkehrsaufkommen stellt ein wachsendes Problem dar. Parkplätze sind schnell überfüllt, Autofahrer blockieren Zufahrten oder weichen auf Felder aus. Trotz Hinweisschildern zeigt sich kaum Besserung. Die Gemeinde und der Naturpark rufen daher dringend zu Rücksicht, Disziplin und verantwortungsvollem Verhalten auf.
Andreas Raffeiner






