von ag 22.06.2025 16:54 Uhr

Kritik an Einsatzkräfte nach Großglockner-Unglück: Polizei wehrt sich nun

Nach einem tödlichen Unglück am Großglockner im Jänner weist die Tiroler Polizei Vorwürfe gegen die Alpinpolizei entschieden zurück. Eine Stellungnahme des überlebenden Begleiters hatte zuvor für öffentliche Kritik gesorgt – nun wehrt sich die Polizei gegen den Versuch, Einsatzkräfte vor Abschluss der Ermittlungen in Misskredit zu bringen.

Bild von David Keller auf Pixabay

Nach dem tödlichen Alpinunfall am Großglockner in der Nacht vom 18. auf den 19. Jänner 2025, bei dem eine 33-jährige Frau aus Salzburg ums Leben kam, laufen die Ermittlungen gegen ihren überlebenden Begleiter weiterhin. Während dieser über Monate zu dem Vorfall schwieg, hat er nun über seine Rechtsvertretung eine schriftliche Stellungnahme eingebracht. Diese fand – ungeachtet des laufenden Verfahrens – rasch den Weg in die Öffentlichkeit.

In dieser Stellungnahme wird laut Medienberichten der Tiroler Alpinpolizei ein Fehlverhalten vorgeworfen. Die Landespolizeidirektion Tirol reagierte nun mit einer öffentlichen Stellungnahme und wies die darin geäußerten Vorwürfe deutlich zurück.

Bereits vorher versuchte Alpinpolizei zu helfen

Nach Angaben der Polizei hatte die Alpinpolizei bereits Stunden vor dem Unfall eine mögliche Gefahrensituation erkannt und intensive Bemühungen unternommen, die Identität der beiden Bergsteiger festzustellen. Trotz bestehender telefonischer Verbindung seien mehrere Kontaktversuche gescheitert. Ein Polizeihubschrauber sei trotz widriger Wetterbedingungen gestartet und habe Sichtkontakt hergestellt, wobei die Bergsteiger kein Hilfssignal abgegeben hätten.

Ein Rückruf durch den überlebenden Begleiter erfolgte laut Polizei zwar nach Mitternacht, doch habe auch in diesem Gespräch keine Notsituation signalisiert worden. Erst mehrere Stunden später habe dieser eine Notlage gemeldet – zu einem Zeitpunkt, an dem eine Bergung per Hubschrauber aufgrund der Wetterlage ohnehin nicht möglich gewesen wäre. Eine Rettung zu Fuß habe letztlich über fünf Stunden in Anspruch genommen.

Die Polizei kündigte an, im Sinne eines fairen Verfahrens keine weiteren Angaben zum Sachverhalt zu machen und verwies auf die laufenden Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft. Gleichzeitig wehrt sie sich entschieden gegen den Versuch, Einsatzkräfte öffentlich zu diskreditieren: Alpinpolizistinnen und -polizisten würden regelmäßig unter Einsatz ihres Lebens handeln, um andere zu retten. Öffentlich erhobene Vorwürfe, die dem Ansehen der Einsatzkräfte schadeten, seien daher entschieden zurückzuweisen.

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