von ag 16.06.2025 18:22 Uhr

Maskenaffäre: Prozess geht weiter

Am Landesgericht Bozen hat die Untersuchungsrichterin Giulia Rossi die Akten samt Beweissicherungsunterlagen an ein Hauptverfahren weitergeleitet, damit die Vorhaltungen gegen Oberalp-Geschäftsführer Christoph Engl in einem ordentlichen Verfahren überprüft werden. Diese Entscheidung betrifft einen Fall, der bereits über fünf Jahre zurückliegt.

Bild: Archiv/APA

Es sei höchste Zeit, dass die Beschuldigten endlich die Möglichkeit erhalten, das Gericht von ihrer Unschuld zu überzeugen, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens Oberalp. Die Ermittlungen gegen sämtlichen anderen Vertreter des Unternehmens Oberalp sowie der Mehrzahl der weiteren Beschuldigten wurden bereits eingestellt. Somit seien die ursprünglich gegen 16 Personen erhobenen Vorwürfe und das Unternehmen Oberalp selbst schon größtenteils zerbröselt.

Der zugrundeliegende Vorwurf war aufgrund von aufwändigsten Ermittlungen Jahre nach der Hilfsaktion für Schutzausrüstung 2020 erhoben worden. Mit dieser Hilfsaktion hatte bekanntlich das Unternehmen Oberalp den Südtiroler Gesundheitsbetrieb SABES unterstützt, für die Bevölkerung des Landes in China Schutzmaterial zu organisieren, als der europäische Markt dafür leergefegt war. Dieses gerichtliche Verfahren sei eine unliebsame Folge der Hilfsaktion. Heiner Oberrauch, Präsident der Oberalp, kommt seinem Auftrag zur Aufarbeitung der Ereignisse von 2020 dennoch weiter nach, die Öffentlichkeit aus erster Hand transparent zu informieren, heißt es in einer Medienmitteilung.

Der Ablauf der Hilfsaktion damals sei äußerst detailreich und die Sachlage komplex gewesen. Das gelte umso mehr dafür, gut fünf Jahre später dem Gericht die vielen Details lückenlos vorzulegen. Es gebe nicht Zweifel an der Sorgfältigkeit der Justiz. Dieses Hauptverfahren ermögliche nun einen weitreichenderen Rahmen, hoffentlich alle Details zu den Ereignissen einzuholen.

Es sei ausschließlich um Unterstützung gegangen

„Wir sind überzeugt davon, dass sich auf dieser Grundlage bewerten lässt, dass unserer Geschäftsführer sein Engagement im Sinne des Unternehmens Oberalp eingebracht hat,“ sagt Heiner Oberrauch. Und „es ist uns ausschließlich darum gegangen, das Südtiroler Gesundheitssystem bei der Versorgung von Schutzmaterialen zu unterstützen. Um nichts anderes sonst.“

Was war passiert?

Der Südtiroler Unternehmerverband hatte Präsidenten Oberrauch kontaktiert, als die SABES verzweifelt nach Unterstützung suchte. Der Branchenexperte von Sportausrüstung war in der Lage zu helfen. Das Unternehmen Oberalp zeigte entsprechend seine Hilfsbereitschaft, die Geschäftsführer Engl tatkräftig und operativ geleitet hat. Heiner Oberrauch: „Es ging in jeder Hinsicht ausschließlich um eine organisatorische Hilfeleistung und etwas später – aufgrund der von der SABES und Politik erbetenen Vorfinanzierung – um eine Leihe in Millionenhöhe an Dollar, um die von der SABES bestellte Ware vor dem Wegkauf durch andere Interessenten schnell zu schützen.“

Zu keinem Zeitpunkt dachte jemand in der Oberalp daran, branchenfremde, etwa medizinische Produkte, in irgendeinen Fokus des Sportausrüsters zu nehmen. Auch im Unternehmen habe wie bei allen anderen damals ein pandemiebedingter Ausnahmezustand geherrscht. Präsident Oberrauch hatte im entsprechenden Zeitraum tagtäglich das Engagement des Geschäftsführers miterlebt, heißt es in einer Aussendung weiter. Gewissermaßen als sein erster Zeuge, sagt der Unternehmer: „Christophs bedingungslose Teilnahme an der Aufklärung von offenen Fragen hat sich bisher den Ermittlern und der Untersuchungsrichterin selbst gezeigt und sie wird sich weiterhin vor Gericht bestätigen.“

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