Zweisprachigkeit in Gefahr: Proporz soll gesetzlich gestärkt werden

Proporz wird oft nicht eingehalten
„Der ethnische Proporz ist das Rückgrat unseres Minderheitenschutzes“, betont der Landtagsabgeordnete Sven Knoll. Dieser stelle sicher, dass die deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung Südtirols nicht benachteiligt werde und dass ihre Muttersprache in der öffentlichen Verwaltung geachtet bleibe.
Die Süd-Tiroler Freiheit warnt vor einer bedenklichen Entwicklung: In Bereichen wie Justiz, Post und Bahn sei die Unterrepräsentation deutschsprachiger Mitarbeiter längst Realität – häufig ohne Konsequenzen. Zudem werde die verpflichtende Zweisprachigkeit zunehmend missachtet. In vielen Behörden herrsche faktisch Einsprachigkeit auf Italienisch.
„Es braucht starke Schutzmechanismen“
Ein weiterer Grund zur Sorge sei die Veränderung der Bevölkerungsstruktur durch Zuwanderung. Allein im Jahr 2024 seien über 4.300 Menschen aus anderen italienischen Regionen nach Südtirol gezogen. Damit wachse die Zahl jener, die keiner der drei anerkannten Sprachgruppen angehören.
„Gerade in Zeiten des Wandels braucht es starke Schutzmechanismen“, so Knoll. Der ethnische Proporz dürfe nicht verwässert, sondern müsse konsequent durchgesetzt werden.
Der Antrag enthält drei zentrale Forderungen:
- Klare Ablehnung jeder Aufweichung des Proporzes und der verpflichtenden Zweisprachigkeit.
- Aufforderung an die Landesregierung, die Einhaltung der Regelung gegenüber Rom mit Nachdruck einzufordern.
- Systematische Kontrolle und Umsetzung des Proporzes in allen staatlichen Diensten.
Klares Bekenntnis zur Autonomie
Die Süd-Tiroler Freiheit sieht darin ein klares Bekenntnis zur Verteidigung der Autonomie. „Wer den Proporz aufgibt, gefährdet das friedliche Zusammenleben und die Rechte der autochthonen Bevölkerung“, warnt die Bewegung von Sven Knoll.






