110 Jahre nach Italiens Kriegseintritt: SHB erinnert an historische Zäsur

Südtirol als Kriegsbeute
Der Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB), Roland Lang, spricht von einem „Akt imperialistischer Aggression“, der Hunderttausende das Leben gekostet habe. „Mindestens 680.000 italienische Soldaten wurden sinnlos geopfert. Dennoch gelang es Italien nicht, auch nur einen Quadratmeter Tiroler Bodens militärisch zu erobern“, so Lang.
Der Kriegseintritt Italiens wird vom SHB als einseitiger Schritt des italienischen Königs gewertet, der das europäische Gleichgewicht ins Wanken brachte. Besonders kritisch sieht der Verband die Geschehnisse nach Kriegsende: Trotz des Widerstands der einheimischen Bevölkerung sei Südtirol dem italienischen Staat als Kriegsbeute zugeschlagen worden – ohne Rücksicht auf die Selbstbestimmungsrechte der Bevölkerung und entgegen den Grundsätzen der 14 Punkte von US-Präsident Woodrow Wilson.
Frage nach Selbstbestimmung bleibt aktuell
In Erinnerung ruft der SHB auch die Worte des italienischen Politikers Leonida Bissolati, der sich 1919 in einer Rede in Mailand gegen die Annexion Südtirols aussprach und prophezeite: „Südtirol wird immer ein Stachel im italienischen Fleisch bleiben.“
Heute – 105 Jahre nach der Eingliederung Südtirols in den italienischen Staat – sei laut SHB deutlicher denn je, dass Südtirol „in einem Staat, zu dem es nie gehören wollte, keine Zukunft hat“. Die Frage nach echter Selbstbestimmung bleibe aktuell, betont Lang. Der Südtiroler Heimatbund werde daher weiterhin an die historischen Ereignisse erinnern und sich für die Wahrung der Tiroler Identität einsetzen.
„Wir geben nicht auf“
„Auch wenn es für viele wie eine alte Leier klingt und viele Südtiroler nicht mehr kämpfen wollen – wir geben nicht auf“, so Roland Lang.
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