von lif 20.05.2025 14:47 Uhr

Digitaler Euro: Chance oder Risiko?

Die Europäische Zentralbank (EZB) plant die Einführung eines digitalen Euros. Doch was bedeutet das für uns Bürger? 

Bild: Pixabay

Der digitale Euro wäre eine elektronische Form des Bargelds, herausgegeben von der EZB. Er soll als Ergänzung zum physischen Bargeld dienen und keinen Ersatz darstellen. Ziel sei es, eine sichere, kostenlose und europaweit nutzbare digitale Zahlungsmöglichkeit bereitzustellen. 

Laut der EZB solle ein digitaler Euro Zahlungen im Geschäft, online oder zwischen Privatpersonen erleichtern. Er wäre rund um die Uhr verfügbar und würde schnelle Transaktionen ermöglichen. Zudem könnte er Menschen ohne Bankkonto den Zugang zu digitalen Zahlungen erleichtern.   

Datenschutz und Privatsphäre

Die EZB betont, dass der digitale Euro hohe Datenschutzstandards erfüllen soll. Bei Offline-Zahlungen wäre ein bargeldähnlicher Schutz der Privatsphäre vorgesehen. Bei Online-Zahlungen sollen datenschutzfreundliche Technologien eingesetzt werden, um die Identität der Nutzer zu schützen.  

Kritik und mögliche Nachteile

Obwohl der digitale Euro Vorteile verspricht, gibt es auch kritische Stimmen, die vor möglichen Problemen warnen. Ein zentraler Kritikpunkt ist der Datenschutz: Zwar verspricht die EZB hohe Standards, doch Datenschützer werfen auf, dass die Einführung einer digitalen Währung mehr staatliche Kontrolle und Überwachung ermöglichen könnte. Wenn alle digitalen Transaktionen nachvollziehbar sind, könnten Behörden theoretisch das Zahlungsverhalten jedes Bürgers genau überwachen.

Darüber hinaus gibt es auch Bedenken hinsichtlich der technischen Sicherheit. Digitale Systeme können von Hackerangriffen betroffen sein, was die Stabilität und Sicherheit des digitalen Euros gefährden könnte. Technische Ausfälle könnten zudem zu erheblichen Schwierigkeiten führen, insbesondere wenn Bargeld langfristig an Bedeutung verlier.

Auch sozial bestehen Risiken. Nicht alle Menschen sind technisch versiert oder besitzen ein Smartphone. Vor allem ältere Menschen oder sozial schwächere Bevölkerungsgruppen könnten durch den digitalen Euro benachteiligt werden, wenn Bargeld zunehmend verdrängt wird. Zudem warnen Banken und Finanzdienstleister davor, dass ein digitaler Euro ihre Rolle schwächen könnte, da Verbraucher möglicherweise ihre Gelder direkt bei der EZB verwalten würden. Dies könnte langfristig dazu führen, dass Banken weniger Kredite vergeben können, was wiederum negative Folgen für die Wirtschaft haben kann.

Insgesamt sind dies wichtige Fragen, die vor einer endgültigen Einführung des digitalen Euros ausführlich diskutiert und gelöst werden müssen.

Zeitplan und nächste Schritte

Die EZB befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase für den digitalen Euro. Ein politischer Beschluss über die Einführung wird frühestens Ende 2025 erwartet. Sollte dieser erfolgen, könnte der digitale Euro möglicherweise in den folgenden zwei bis drei Jahren eingeführt werden.   

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