von ih 14.05.2025 14:19 Uhr

Magnago-Plakat: Heimatbund kritisiert „falsche Botschaft“

Für heftige Kritik sorgt derzeit ein Plakat der Magnago-Stiftung, auf dem der frühere Landeshauptmann Silvius Magnago mit dem Thema „Selbstbestimmung“ in Verbindung gebracht wird. Der Südtiroler Heimatbund (SHB) wirft den Initiatoren eine historisch falsche Darstellung vor – und spricht von einer bewussten Irreführung der Öffentlichkeit.

„Silvius Magnago stand nie für das Selbstbestimmungsrecht Südtirols“ - Foto: SHB

Magnago hat Selbstbestimmung geopfert

„Silvius Magnago stand nie für das Selbstbestimmungsrecht Südtirols“, betont SHB-Obmann Roland Lang in einer scharf formulierten Stellungnahme. Vielmehr sei der langjährige Landeshauptmann ein Verfechter der Autonomie gewesen. Dies belege nicht zuletzt ein Zitat des früheren italienischen Staatspräsidenten Sandro Pertini aus dem Jahr 1983: „Magnago wird nie mit Österreich gehen. Er ist italienischer als die Italiener.“

Der Südtiroler Heimatbund erkennt zwar Magnagos Rolle als zentrale Figur der Südtiroler Nachkriegspolitik an, kritisiert aber, dass er sich bewusst gegen den Weg der Selbstbestimmung entschieden habe.

„Er war kein Feind der Selbstbestimmung, aber er hat sie geopfert, um auf die Autonomie zu setzen“, so Lang. Diese Autonomie sei bis heute ein andauernder Konfliktpunkt mit Rom und bleibe anfällig für Einschränkungen von italienischer Seite.

„Grantiger Blick lässt keine Zustimmung erkennen“

In seiner Erklärung weist der SHB auch darauf hin, dass Italien das Selbstbestimmungsrecht völkerrechtlich anerkannt habe – jedoch nie auf Südtirol angewandt wurde. „Solange Südtirol nicht frei über seine staatliche Zugehörigkeit entscheiden darf, bleibt das historische Unrecht bestehen“, so Lang.

Das Plakat der Magnago-Stiftung, das offenbar den Eindruck erweckt, Magnago habe für die Selbstbestimmung Südtirols eingestanden, bezeichnet der SHB als zynisch.

„Sein grantiger Blick auf dem Plakat lässt jedenfalls keine Zustimmung erkennen – wenn überhaupt, dann eher Widerwillen“, kommentiert Roland Lang mit ironischem Unterton.

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