von veo 22.04.2025 11:30 Uhr

Flößerei in Südtirol: Kandidatur für UNESCO-Weltkulturerbe

Die Flößerei, eine alte Praxis des Warentransports auf Flüssen, soll künftig stärker in den Fokus rücken, berichtet das Landespresseamt in einer Aussendung. Die Landesregierung hat das Kandidaturprojekt des Heimatpflegeverbands zur Eintragung der Flößerei in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes unterstützt. Damit soll die jahrhundertealte Tradition auch in Südtirol gewürdigt werden.

Foto: LPA/Landesdenkmalamt

Flößerei als Kulturerbe: Ein historisches Erbe

Bereits seit 2022 ist die Flößerei in mehreren europäischen Ländern – darunter Österreich, Deutschland und Polen – als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Das Projekt des Heimatpflegeverbands zielt nun darauf ab, auch den Südtiroler Teil dieser Tradition offiziell in die UNESCO-Liste aufzunehmen. Die Flößerei ist in Südtirol seit dem Jahr 839 nach Christus dokumentiert und war besonders in Regionen wie dem Etschtal von zentraler Bedeutung.

Kulturelle Bedeutung und archäologische Funde

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Flößerei-Vereinen aus Norditalien entwickelt, darunter dem Flößverein „Etschflösserverein zur Lende Branzoll“. Jüngste archäologische Ausgrabungen in Branzoll, dem ehemaligen Floßhafen von Bozen, untermauern die kulturelle Relevanz der Flößerei. Dort wurden 2023 eine historische Hafenrampe sowie ein Zollgebäude aus dem 18. Jahrhundert freigelegt. Diese Funde zeigen, wie stark die Flößerei die Geschichte von Handel, Handwerk und Topografie prägte.

Chancen für den nachhaltigen Tourismus

Neben der kulturellen Bedeutung bietet die UNESCO-Anerkennung auch Chancen für den Tourismus. Der Fernradweg „Claudia Augusta“, der direkt an der historischen Hafenanlage in Branzoll vorbeiführt, könnte so als nachhaltige Attraktion ausgebaut werden. Ziel ist es, das Wissen über die Flößerei zu bewahren und weiterzugeben, sowie ihre Bedeutung als Teil der lokalen Identität zu stärken.

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