von Alexander Wurzer 24.02.2025 13:36 Uhr

Tradition und Mut: Das Andreas-Hofer-Gedenken in Bozen

In Bozen wurde auf Initiative der Schützenkompanie Bozen auch in diesem Jahr das alljährliche Andreas-Hofer-Gedenken mit großer Hingabe und feierlicher Ernsthaftigkeit begangen. Die Bozner Schützenkompanie bewies erneut, dass der Geist und die Werte des Südtiroler Volkshelden lebendig bleiben – auch in einer Stadt, die mehrheitlich italienisch bevölkert ist.

(Foto: SK Bozen)

Ein feierlicher Auftakt im Herzen Bozens

Der Tag begann mit der traditionellen Aufstellung der Schützenkompanie auf dem Pfarrplatz, wo Jung und Alt zusammenkamen, um gemeinsam der Geschichte und den Idealen ihrer Vorfahren zu gedenken. Im Anschluss folgte im ehrwürdigen Ambiente des Bozner Doms eine von Dekan Bernhard Holzer zelebrierte heilige Messe.

Ein leidenschaftlicher Aufruf zu Idealismus und Zivilcourage

Die anschließende Gedenkrede von Dr. Christoph von Ach verlieh dem Tag ihre inhaltliche Tiefe. Mit großer Überzeugungskraft und eindringlichen Worten erinnerte er an Andreas Hofer – einen Tiroler Helden, der sein Leben opferte, um die Identität, Kultur und Freiheit seiner Heimat zu verteidigen. Dr. von Ach appellierte eindringlich an alle Anwesenden, den Idealismus und die Zivilcourage, die Hofer verkörperte, nicht nur als Relikt der Vergangenheit zu betrachten, sondern als lebendiges Vorbild für unsere heutige Zeit. Er zog dabei klare Parallelen zwischen den heroischen Taten vergangener Freiheitskämpfer und den Herausforderungen, denen sich die Menschen heute stellen müssen. Besonders hob er die bedeutende Rolle der deutschen Schule in Bozen hervor. Diese Einrichtung, so erläuterte er, ist weit mehr als nur ein Ort des Lernens – sie bildet das Fundament zur Bewahrung der kulturellen Identität der deutschen Sprachgemeinschaft in Südtirol. Das unermüdliche Engagement der lokalen politischen Vertreter, allen voran Johanna Ramoser und Sylvia Hofer, sei ein moderner Ausdruck von Zivilcourage und Idealismus, der unmittelbar an die Taten von Andreas Hofer und anderer Freiheitskämpfer anknüpft. Mit seinen Worten forderte Dr. von Ach die Zuhörenden auf, die Errungenschaften der Vergangenheit zu würdigen und gleichzeitig aktiv für eine gerechte, vielfältige Zukunft einzutreten. So verband er die bewegende Geschichte mit den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und machte deutlich, dass der Mut, sich für das eigene kulturelle Erbe einzusetzen, auch heute unverzichtbar ist.

Symbolik, die berührt: Die weiße Rose

Im Anschluss an die Gedenkrede setzte ein besonders bewegender Moment ein: Dr. Christoph von Ach, begleitet von seiner Tochter Adele, deponierte vor dem Peter Mayr Denkmal eine weiße Rose. Diese Geste würdigte den 82. Jahrestag der Hinrichtung der Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ – Hans und Sophie Scholl – und stand als starkes Symbol für den unvergänglichen Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit.

  • Dr. Christoph von Ach während seiner Gedenkrede. Links von ihm seine Tochter Adele mit der weißen Rose, die anschließend am Peter Mayr Denkmal deponiert wurde (Foto: Privat)

Stellungnahmen der Beteiligten

Auch die offiziellen Stellungnahmen unterstrichen die Bedeutung des Gedenktages. In einem Gespräch mit UT24 erklärte Dr. Christoph von Ach:

„Meine heutige Rolle als Gedenkredner erfüllt mich wirklich mit Ehre und Stolz. Denn ich denke, dass der Umstand der Andreas-Hofer-Feiern in meiner Heimatstadt Bozen, genauso wie in vielen anderen Gemeinden und Orten in ganz Tirol, für uns eine ganz wichtige Pflege unserer Tradition und unserer Identität ist.“

Von Seiten der Bozner Gemeindepolitik waren Vizebürgermeister Stephan Konder, Stadträtin Johanna Ramoser sowie Gemeinderat und Stadtobmann der SVP-Bozen Andreas Berger anwesend. Stephan Konder betonte: „Es ist wichtig, dass wir zusammenstehen und es gebührt ein großer Dank der Schützenkompanie Bozen für die Organisation der Feier.“

Auch der Bozner Schützenhauptmann Roland Spitaler äußerte sich zufrieden: „Die Ehrensalve anlässlich dieses wichtigen Tages ist gut verklungen. Auch die Rede von Christoph von Ach sollte zu Denken anregen!“

Ein Tag, der Erinnerungen lebendig hält

Das diesjährige Andreas-Hofer-Gedenken war weit mehr als ein nostalgischer Rückblick. Es war ein leidenschaftlicher Aufruf, sich den Herausforderungen der Gegenwart mit dem gleichen Idealismus und der Zivilcourage zu stellen, wie es die Helden vergangener Generationen taten. In einer Zeit, in der Identität und Traditionen ständig auf die Probe gestellt werden, erinnert uns dieser Tag daran, dass der Mut, zusammenzustehen und für das eigene kulturelle Erbe einzutreten, die Grundlage für eine lebendige und vielfältige Zukunft bildet.

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