von ih 22.01.2025 12:36 Uhr

Neue Wobi-Wohnungen: Hoffnung für den Mittelstand in Bozen und Meran

Der Wohnungsmarkt in Südtirol steht vor einer entscheidenden Veränderung: Erstmals können auch Menschen mit mittlerem Einkommen um Mietwohnungen des Wohnbauinstituts (WOBI) ansuchen. Mit der neuen Maßnahme „Wohnen zum bezahlbaren Mietzins“ will das Land Südtirol den angespannten Wohnungsmarkt entlasten und eine gerechtere Verteilung fördern. Die erste Ausschreibung für Wohnungen in Bozen und Meran läuft bereits.

Bild: APA/THEMENBILD

„Die Öffnung der Sozialwohnungen für den Mittelstand war ein lang diskutiertes Ziel, das wir nun endlich umgesetzt haben“, zeigt sich Landesrätin Ulli Mair zufrieden. Der Startschuss fiel bereits am 1. Oktober 2024, als die Südtiroler Landesregierung auf Vorschlag Mairs den Beschluss fasste. Grundlage ist das Landesgesetz zum öffentlichen und sozialen Wohnbau aus dem Jahr 2022.

Bislang waren Sozialwohnungen vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen vorbehalten. Doch die neue Regelung ermöglicht nun auch jenen den Zugang, die aufgrund eines etwas höheren Einkommens bisher ausgeschlossen waren. „Mit dieser Maßnahme schaffen wir eine konkrete Antwort auf die Wohnungsnot und fördern gleichzeitig die soziale Durchmischung in größeren Gemeinden“, betont Mair.

Erste Wohnungen bereits verfügbar

Seit dem 7. Januar 2025 können Interessierte ihre Gesuche einreichen. Insgesamt stehen zunächst 90 Wohnungen zur Verfügung: 60 in Bozen und 30 in Meran. Die Bewerbungsfrist endet am 7. Februar. Weitere Gemeinden sollen bald folgen, um das Angebot sukzessive auszuweiten.

Die Zuweisung der Wohnungen erfolgt auf Basis der wirtschaftlichen Lage der Bewerber, die durch die Einheitliche Einkommens- und Vermögenserklärung (EEVE) der Jahre 2022 und 2023 bewertet wird. Ziel sei es, auch in kleineren Gemeinden mit weniger Nachfrage nach Sozialwohnungen neue Vergabemöglichkeiten zu schaffen.

Mit diesem Projekt setzt das Land Südtirol ein starkes Signal für mehr Wohnraumgerechtigkeit. Der Mittelstand, der häufig zwischen Sozialmiete und freiem Wohnungsmarkt „durch die Maschen fällt“, kann nun auf eine spürbare Entlastung hoffen.

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