von lif 24.08.2024 14:09 Uhr

Erfolgreiches Tourismusjahr in Südtirol: Über 36 Millionen Übernachtungen

Laut einer Statistik des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) verzeichnet die Tourismusbranche in Südtirol im Jahr 2022/23 ein Rekordjahr. Zum ersten Mal übernachten mehr als 8,4 Millionen Gäste in der Region, wobei die Übernachtungszahlen die Schwelle von 36 Millionen überschreiten.

Foto: Pixabay

Im Tourismusjahr 2022/23 stehen den Gästen in Südtirol rund 241.624 Betten in 11.747 gastgewerblichen und nicht gastgewerblichen Betrieben zur Verfügung. Die größte Zunahme an Betten wurde in der Kategorie der Privatquartiere mit einem Zuwachs von 3.227 Betten verzeichnet. Insgesamt entfallen 64 Prozent der Betten auf gastgewerbliche Betriebe, während 36 Prozent auf nicht gastgewerbliche Betriebe entfallen.

Schwerpunkt auf drei-Sterne-Betriebe

Trotz einer kontinuierlichen Abnahme befindet sich der größte Bettenbestand nach wie vor bei den Betrieben mit drei Sternen, die insgesamt 61.327 Betten anbieten. Ein durchschnittlicher gastgewerblicher Betrieb in Südtirol verfügt über 39,5 Betten, wobei die Anzahl der Betten in den vergangenen Jahren tendenziell gestiegen ist. Fünf-Sterne-Betriebe bieten durchschnittlich rund 117,5 Betten an, während in Südtirol 3.285 Betriebe gezählt werden, die sechs oder weniger Betten anbieten.

Verteilung der vier- und fünf-Sterne-Betten

Von den 45.506 Betten in den vier- und fünf-Sterne-Betrieben befinden sich die meisten in den Bezirksgemeinschaften Burggrafenamt (11.217 Betten), Pustertal (10.854 Betten) und Salten-Schlern (9.424 Betten). Die stärksten Zunahmen in der gehobenen Kategorie im Vergleich zum Vorjahr wurden ebenfalls in diesen Bezirksgemeinschaften registriert: Pustertal (+669 Betten), Salten-Schlern (+647 Betten) und Burggrafenamt (+585 Betten).

Beherbergungsdichte und Spitzenreiter

Der Index der Beherbergungsdichte für Südtirol liegt im Tourismusjahr 2022/23 bei 32,7 Betten pro Quadratkilometer. Die Landeshauptstadt Bozen hebt sich mit einem Wert von 95,3 Betten pro Quadratkilometer ab. Die höchste Beherbergungsdichte nach Gemeinde wurde in Meran mit 303,3 Betten pro Quadratkilometer verzeichnet, gefolgt von Tirol (216,6), St. Ulrich (211,2) und Corvara (181,9). Das größte Bettenangebot nach Gemeinde findet sich in Kastelruth mit 9.487 Betten, gefolgt von Abtei (9.151 Betten) und Wolkenstein in Gröden (8.908 Betten).

Qualitätsindex und Entwicklung

Der Qualitätsindex, der das Verhältnis zwischen Bettenanzahl der gehobenen Kategorie und jener der Betriebe mit drei oder weniger Sternen widerspiegelt, steigt kontinuierlich. Im Jahr 2022/23 beträgt der Durchschnitt für Südtirol 4,3. Besonders im Burggrafenamt wird eine Qualitätssteigerung beobachtet, wo der Index von 6,3 im Vorjahr auf 6,8 steigt.

Übernachtungen: Rekordzahlen und saisonale Trends

Die Beherbergungsbetriebe in Südtirol verzeichnen im Jahr 2022/23 insgesamt 36 Millionen Übernachtungen, das sind 1,9 Millionen mehr als im Vorjahr, was einem Anstieg von 5,7 Prozent entspricht. Die Gästeankünfte stiegen um 7,6 Prozent auf knapp 8,4 Millionen. Eine bemerkenswerte Trendwende zeigt sich in den saisonalen Übernachtungszahlen: Während die Sommerübernachtungen um 1,1 Prozent abnahmen, legten die Winterübernachtungen um 19,2 Prozent zu. Erstmals wurden im Winterhalbjahr insgesamt 13,6 Millionen Nächtigungen registriert.

Übernachtungen nach Bezirksgemeinschaften

Im Tourismusjahr 2022/23 steigen die Zahlen der Ankünfte und Übernachtungen in allen Bezirksgemeinschaften. Das Pustertal verzeichnet im Winter einen Anstieg von 22,1 Prozent der Nächtigungen und erreicht ein Gesamtplus von 8,9 Prozent im gesamten Tourismusjahr. Die Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern zeigt im Winter 2022/23 eine Zunahme der Übernachtungen um 418 Tausend, was insgesamt ein Plus von 6,8 Prozent ergibt. In Bozen stiegen die Übernachtungen im Winter um 34,6 Prozent und im Sommer um 4,9 Prozent.

Hauptmärkte und Herkunftsländer der Gäste

Der Kernmarkt Deutschland bleibt mit einem Anteil von 48,3 Prozent und einem Zuwachs von 4,4 Prozent der größte Herkunftsmarkt. Es wurden über 17,4 Millionen Übernachtungen von Gästen aus Deutschland registriert. Italien bleibt der zweitstärkste Markt, wobei die Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr mit 10,6 Millionen nahezu konstant blieben. Allerdings stiegen die Übernachtungen im Winter um 14,3 Prozent und sanken im Sommer um 7,2 Prozent. Drittstärkstes Herkunftsland ist die Schweiz mit Liechtenstein, die im Sommer knapp 1,2 Millionen Übernachtungen verzeichnen.

Erwähnenswert sind auch die starken prozentualen Zunahmen der Gäste aus sonstigen asiatischen Ländern (+78,5 Prozent), den Vereinigten Staaten (+36,2 Prozent), Slowenien (+32,2 Prozent), Polen (+30,2 Prozent), der Tschechischen Republik (+28,2 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (+22,3 Prozent).

Aufenthaltsdauer und Vorlieben der Gäste

Am längsten halten sich die Gäste aus Afrika in Südtirol auf, durchschnittlich 6,6 Tage, gefolgt von Gästen aus Luxemburg (5,8 Tage) und Polen (5,2 Tage). Im Durchschnitt ist die Aufenthaltsdauer im Tourismusjahr 2022/23 leicht gesunken auf 4,3 Tage. Die längste Aufenthaltsdauer im Sommer 2023 wurde in Betrieben mit Urlaub auf dem Bauernhof verzeichnet (6,5 Tage), während im Winter Residences mit 5,2 Tagen die höchste Aufenthaltsdauer aufweisen. Die Aufenthaltsdauer der Gäste aus dem Ausland beträgt unverändert 4,5 Tage, während sie für inländische Gäste auf 3,9 Tage sinkt.

Südtiroler als Urlauber

Die einheimische Nachfrage nach Übernachtungen zeigt sich im Tourismusjahr 2022/23 rückläufig. Insgesamt wurden 480 Tausend Übernachtungen von Südtirolern gezählt. Diese verteilen sich gleichmäßig auf Sommer und Winter. 30,7 Prozent der Übernachtungen von Einheimischen entfallen auf vier- und fünf-Sterne-Betriebe, wo sie durchschnittlich zwei Tage verweilen. Die längste Verweildauer haben einheimische Gäste in Residences mit 6,9 Tagen.

Tourismusintensität und Bettenauslastung

Der Index der Tourismusintensität beträgt im Tourismusjahr 2022/23 auf Landesebene 18,5, was bedeutet, dass täglich 18,5 Übernachtungen je 100 Einwohner Südtirols gezählt werden. Die höchsten Werte weisen das Pustertal und Salten-Schlern auf. Im August 2023, dem tourismusintensivsten Monat, erreicht der Index einen Durchschnittswert von 35,3.

Die durchschnittliche Bettenauslastung liegt im Tourismusjahr bei 40,8 Prozent. Im Sommer sind die gastgewerblichen Betriebe mit einer Auslastung von 55,6 Prozent besser ausgelastet als im Winter mit 37,7 Prozent. Die höchste Bettenauslastung verzeichnen die fünf-Sterne-Betriebe mit 70,9 Prozent. Bei den nicht gastgewerblichen Betrieben schneiden die Campingplätze mit einer Auslastung von 36,6 Prozent am besten ab.

Im Sommer 2023 erreicht das Burggrafenamt die höchste Bettenauslastung der gastgewerblichen Betriebe mit 72,7 Prozent, bedingt durch die gute Auslastung der gehobenen Kategorien (fünf Sterne: 82,6 Prozent, vier Sterne: 81,4 Prozent). Auch Bozen erreicht eine gute Auslastung mit 72,2 Prozent im Sommer und 52 Prozent im Winter.

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