von ih 12.06.2024 07:20 Uhr

Krawalle durch „Tifosi“ in Bozen befürchtet – Landesrätin erklärt sich

In wenigen Tagen beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Viele befürchten, dass es auch in diesem Jahr zu Ausschreitungen durch Italien-Fans in Südtirol kommen könnte. UT24 hat bei Sicherheitslandesrätin Ulli Mair nachgefragt, wie sie den zu erwartenden Vorfällen entgegentreten will.

Bei der letzten Europameisterschaft beschädigten Italien-Fans in Bozen einen Linienbus. - Foto: Screenshot Youtube

Italien-Fans sorgen für Kopfzerbrechen

Es ist seit vielen Jahren ein Bild, das vor allem die Straßen Bozens während Fußball-Meisterschaften prägt: ausartende Siegesfeiern, nationalistische oder gar faschistische Propaganda oder öffentliche Verkehrsmittel, die bestiegen und beschädigt werden (hier gehts’s zum Artikel).

Es sind vor allem die feiernden „Tifosi“, die sich in den vergangenen Jahren in Südtirol nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert haben. Dass die italienische Nationalmannschaft dieses Jahr ihr Auftaktspiel der Gruppenphase ausgerechnet gegen Albanien hat, dürfte vermutlich für weitere Spannungen mit ausländischen Mitbürgern sorgen.

Landesrätin: „Brauchen gleiche Regeln für alle“

Während vonseiten der Ordnungskräfte gegen Deutschland- und Österreich-Fans in Südtirol stets rigoros vorgegangen wurde, drückten die Beamten bei feiernden Italien-Fans offenbar immer bewusst zwei Augen zu – obwohl mehrere Straftaten begangen wurden (UT24 berichtete).

Doch damit soll jetzt Schluss sein, wie Sicherheitslandesrätin Ulli Mair auf Nachfrage von UT24 erklärt: „Ich werde mit den zuständigen Stellen, dem Sicherheitstisch und vor allem mit dem Quästor das Gespräch führen. Denn wir brauchen gleiche Regeln für alle. Ich möchte nämlich auf keinen Fall, dass inzwischen auch Ausländer glauben, dass sie so, wie in anderen europäischen Städten, Narrenfreiheit haben, wenn die eigene Mannschaft spielt“, verspricht Landesrätin Mair.

Appell an alle Fußball-Fans

„Grundsätzlich möchte ich festhalten, dass dann, wenn Busse beschädigt werden oder die Stadt lahmgelegt wird, der Rechsstaat einzuspringen hat und es keinen Unterschied machen darf, ob diese oder jene Mannschaft spielt, verliert oder gewinnt“, so Landesrätin Ulli Mair gegenüber UT24.

Sie wolle daher einen Appell an alle Südtiroler Fußball-Fans richten, „sich nicht von negativen Beispielen beeinflussen zu lassen und zu beweisen, dass man auch gesittet feiern und mit positivem Beispiel vorangehen kann“.

Landesrätin nimmt Gemeinden in Verantwortung

Wie es jedoch konkret gelingen kann, Ausschreitungen wie in den vergangenen Jahren zu vermeiden, ließ Mair offen.

„Es liegt letztlich vieles auch an den Gemeinden, die Veranstaltungen zu genehmigen oder zu untersagen. Und natürlich an der Ortspolizei, die deutlich aufgewertet gehört, was übrigens mit wenigen Ausnahmen nahezu alle Fraktionen im Landtag so sehen“, so die Landesrätin zu UT24.

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