Grenzpendler: Ein Blick auf Südtiroler, die in die Schweiz arbeiten

Die Grenzpendler aus Südtirol kommen überwiegend aus den Gemeinden Mals, Graun, Glurns, Laas, Schlanders, Schluderns, Prad am Stilfserjoch, Stilfs und Taufers. Das berichtet das Landespresseamt Südtirol in einer Aussendung. Im Obervinschgau hat das Pendeln in die Schweiz eine lange Tradition. Seit 1974 regelt ein Abkommen zwischen Italien und der Schweiz die steuerliche Behandlung der Grenzpendler. Dieses sieht vor, dass Grenzgänger nur einmal, und zwar in der Schweiz, besteuert werden. Ein Teil dieser Steuereinnahmen wird von den Schweizer Kantonen, in denen die Grenzpendler arbeiten, an ihre Heimatgemeinden weitergeleitet.
Obwohl das alte Abkommen abgelaufen ist, wurde eine neue Regelung vorbereitet, die 2023 in Kraft treten sollte. Im Dezember 2022 legte der Ministerrat in Rom den Entwurf des Gesetzes dem Parlament vor. Die Neuerungen gelten seit dem 1. Januar 2024.
Josef Noggler, Landtagsabgeordneter der Südtiroler Volkspartei (SVP), betont gegenüber UT24 sowohl die Nachteile als auch die Vorteile dieser Situation. Einer der wesentlichen Nachteile für Südtirol ist der Verlust an Arbeitskräften, insbesondere in den Bereichen Baugewerbe und Pflege, berichtet Noggler. Als Hauptvorteil für die Arbeitnehmer führt der SVP-Abgeordnete die höheren Löhne in der Schweiz an. Dies bringt finanzielle Vorteile für die Arbeiter und ihre Familien mit sich. Noggler sieht jedoch die Notwendigkeit, Arbeitsplätze in Südtirol attraktiver zu gestalten, um die Abwanderung von Arbeitskräften zu verringern. „Durch höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen könnte man eine Arbeit in Südtirol interessanter machen“, meint er.
Noggler äußert sich auch kritisch über das Pendeln an. „Das Pendeln in die Schweiz ist für die Arbeitnehmer anstrengend und zeitaufwändig“, betont er. Diese Belastung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, die nicht unterschätzt werden sollte.






