Genderwahnsinn in Tirol

Bei der Sitzung des Märzlandtages wurde im Landtag des Bundeslandes Tirol ein Antrag der FPÖ debattiert, der vorsah, die Gendersprache in der Verwaltung zu eliminieren. Die Regierung aus ÖVP und SPÖ hat ihn allerdings dahingehend abgeändert, dass der Beschlusstext nunmehr wie folgt lautete: „Der Tiroler Landtag gibt ein klares Bekenntnis zur Gleichstellung aller Geschlechter im Leben und in der Sprache ab.“
Allein der neue Text des Abänderungsantrages ist ein wahrer Offenbarungseid. Was soll das heißen, „Gleichstellung aller Geschlechter im Leben und in der Sprache“. Ob man sich in der konservativen ÖVP bewusst ist, was das zu bedeuten hat? Auch für die Zukunft? Was sollen „alle“ Geschlechter sein? Und wieviele sind es denn nun? Hier ist sich sogar das Netz uneins. Im Internet ist teilweise von 6, dann wieder von 74 oder gar von 97 unterschiedlichen Geschlechtern die Rede.
Besonders interessant, wenn man bedenkt, dass während der sogenannten Coronakrise alle Kritiker pauschal als „Schwurbler“ verunglimpft wurden. Dabei sollten sich die Verfechter der Gendersprache die Frage stellen, ob nicht sie mit ihren irrwitzigen Gendertheorien die wahren Schwurbler sind. Das meiste an dieser Debatte ist nämlich höchst unwissenschaftlich, rein ideologisch motiviert und man „untermauert“ das Ganze auch noch mit Verschwörungstheorien über rechte Bösewichte, die Frauenrechte abschaffen wollen.
Wer soll denn so bitte den Kampf um echte Gleichberechtigung noch ernstnehmen?
Die überwiegende Mehrheit der Österreicher lehnt die Gendersprache nachgewiesenermaßen ab. Sie wollen damit nicht behelligt werden. Das zeigen die unterschiedlichsten Umfragen wieder und wieder.
Es ist ein wahres Trauerspiel, sich anzuschauen, was Linke und Grüne – und neuerdings auch die konservative ÖVP – unter Frauenrechten verstehen. Da bekommen nämlich nicht Frauen mehr Rechte, sondern jeder Dahergelaufene darf plötzlich in Frauenräume vordringen und sich dort breitmachen.
Natürlich müssen Frauen ihre Toiletten hergeben für „all gender“,
natürlich müssen Frauen akzeptieren, wenn in ihren Umkleidekabinen sogenannte „Penisträgerinnen“ (Zitat einer Abgeordneten des Berliner Abgeordnetenhauses) die neuesten Minikleider anprobieren und
natürlich müssen Frauen ihr Plätze als politische Mandatarinnen räumen, wenn ein Mann sich als Frau deklariert.
In der BRD sitzen Männer über der Quote auf Posten für Frauen, nur weil sie sich High Heels und Perücke anziehen. Ist es das, was die politischen Verantwortlichen auch für Tirol wollen?  Sind das diese Frauenrechte, von denen immer gesprochen wird? Offenbar ja, wenn man sich den Wunsch-Beschlusstext der einst konservativen Österreichischen Volkspartei und der Sozialdemokraten – weniger überraschend – anschaut: „Der Tiroler Landtag gibt ein klares Bekenntnis zur Gleichstellung aller Geschlechter im Leben und in der Sprache ab.“
Treppenwitz der Geschichte
Durch ihr Zutun und dadurch, dass dieser Genderwahnsinn von linken Gruppierungen und Medien so hochgeschrieben wird, geschieht jetzt nämlich wieder das, wogegen man eigentlich ankämpfen sollte: Frauen werden erneut von Männern verdrängt. Dieses Mal von solchen in Frauenkleidern und unter dem Deckmantel der Political Correctness.
Das ist wirklich der Treppenwitz der Geschichte der Frauenbewegung. Die sozialistischen Frauenrechtlerinnen würden sich im Grab umdrehen, wenn sie das noch erleben müssten, dass das von der Sozialdemokratie auch noch unterstützt wird. Davon, was sich die Altvorderen in den Reihen der ÖVP dazu denken würden, ganz zu schweigen.
Gendern in der Sprache
Das amtliche Regelwerk der deutschen Sprache hält unmissverständlich fest, dass Gendersprache nicht dem korrekten Sprachgebrauch entspricht. Man möchte meinen, dass das auch im Interesse der öffentlichen Verwaltung ist, sich korrekter Sprache zu bedienen. Ist es offenbar nicht, wie dieser Abänderungsantrag zeigt.
Ganz anders – wie neben blau geführten Bundesländern in Österreich – seit heute auch in Bayern: dort ist Gendern nun auch in Schulen und der Verwaltung im gesamten Freistaat Bayern verboten. Die ÖVP sollte sich ein Beispiel an den bayrischen Kollegen der CSU nehmen. Dabei müssten sie so weit gar nicht gehen. Denn auch der Bundeskanzler derselben Partei hat in seinem „Österreichplan“ ein Genderverbot ausgerufen.
Wobei an dieser Stelle auch einmal klargestellt werden muss, dass „Verbot“ ja auch nur dein Framing der Gendersprachverfechter ist. In Wahrheit ist es nämlich kein Verbot, sondern ganz einfach ein Gebot der Beachtung amtlicher Rechtschreibregeln. Wieder etwas, wovon man annehmen können sollte, dass öffentliche Institutionen sich automatisch danach richten.
Keine Vorteile - lauter Nachteile
Gendersprache ist völlig unnötig und aus orthografischer und grammatischer Sicht außerdem unrichtig. Die deutsche Sprache verfügt mit dem generischen Maskulinum über eine Pluralform, die überaus inklusiv ist und alle Menschen gleichermaßen umfasst, was gewisse Sonderzeichen ja nicht machen, sonst müssten wir ja nicht ständig von Genderstern zu Unterstrich und Doppelpunkt springen, weil jedes Zeichen nach ein paar Monaten wieder als exklusiv betrachtet wird oder irgend eines der x Geschlechter exkludiert.
Im Diskurs findet aber ganz offensichtlich eine Vermischung vom grammatischen Genus der Sprache und dem biologischen Geschlecht statt, weshalb es sich bei der Debatte um die Gendersprache um eine rein ideologische handelt, die schon allein deshalb als äußerst fragwürdig zu betrachten ist und niemals allgemeingültig werden darf.
Gegenderte Texte erschweren den Lesefluss, sind teils unverständlich und sprachlich inkorrekt formuliert und führen außerdem dazu, dass sich Menschen mit Rechtschreibschwäche noch schwerer tun und der Spracherwerb für jene, die Deutsch als Fremdsprache erlernen, sehr erschwert wird. Also alles andere als „gerecht“.
Und noch dazu ohne Nutzen, denn Gendersprache bringt weder die Gleichberechtigung der Geschlechter voran, noch führt sie dazu, dass tatsächliche gesellschaftliche Probleme mehr gesehen werden.
Echte Gleichberechtigung statt Gendergaga
Im Gegenteil: Die Verfechter der Gendersprache erweisen der Sache einen Bärendienst, indem sie erwarten, dass sich jeder ihrem ideologischen Diktat beugt, was in direkter Folge leider auch dazu führt, dass auch der berechtigte Kampf für mehr Geschlechtergerechtigkeit – durch den militanten, in Bildungseinrichtungen teils erzwungenen, Einsatz von Gendersprache – mitunter zunehmend negativ konnotiert wird.
Den Menschen in Tirol und Österreich geht diese Gender-Debatte und der Genderfanatismus mancher Gruppen und Personen regelrecht auf die Nerven – besonders in diesen Zeiten. Diese Diskussion spielt sich tatsächlich nämlich nur nur im akademischen Milieu und in Parlamenten ab.
Man sollte seine Energie und Kraftanstrengungen stattdessen auf die wirklichen Probleme in Sachen Gleichberechtigung verwenden, um dort endlich voranzukommen:
- gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit
- Wertschätzung und Honorierung von Sorgearbeit
- Bekämpfung von Altersarmut bei Frauen und Pensionsabsicherung
- echte Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung und
- Sicherheit und Schutz von Frauen und Mädchen
Damit würde man wirklich der Sache – nämlich der Gleichberechtigung von Frau und Mann – dienen und nicht nur einem fragwürdigen Scheinargument.






