von fe 06.04.2016 16:25 Uhr

G’sund und bunt: Bärlauch – eine schmackhafte Wildpflanze

Von Gudrun Kofler

Der wilde Knoblauch-Verwandte aus dem Wald ist eine sehr schmackhafte essbare Wildpflanze und ausgesprochen gesunde Heilpflanze.

Steckbrief:

Wissenschaftlicher Name: Allium ursinum, Allium latifolium, Allium nemorale, Ophioscorodon ursinum
Pflanzenfamilie: Zwiebelgewächse (Alliaceae)
Andere Namen: Bären-Lauch, Hexenzwiefel, Hexenzwiebel, Ramsen, Ramser, Räms, Rams, Rames, Ränsel, Ramsell, Latschenknofel, Waldlauch, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Wilder Knofel, Zigeunerlauch.

Leicht zu finden

Zwischen Ende Februar und Ende März beginnen an den länglichen Knollen des mehrjährigen Zwiebelgewächses im Boden die ersten Blätter auszutreiben. Die Blätter sind ausgewachsen zwischen 20 und 30 cm lang und flach. In der Mitte sind sie breit und enden in einer Spitze. Wenn man die Blätter zerreibt, duften sie ausgeprägt nach Knoblauch. Meist riecht auch die ganze Umgebung nach dem kräftigen Bärlauch-Aroma. Ab Ende März beginnt der Bärlauch zu blühen. Die weißen Blüten wachsen kugelförmig.

Der Bärlauch wächst meist in richtig großen Teppichen und ist daher auch in lichten Wäldern relativ leicht zu finden. Man kann ihn sehr gut selbst in freier Natur sammeln, allerdings ist dabei etwas Vorsicht geboten:

Verwechslungsgefahr!

In der Nähe des Bärlauchs findet man oft auch giftige Doppelgänger: das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose. Beide sehen dem Bärlauch ähnlich, weshalb hier die Gefahr einer Verwechslung besteht! Es ist daher wichtig, sich die Blattform des Bärlauchs genau einzuprägen bzw. sich mit einem bebilderten Kräutersammelbuch auszurüsten. Eine einfache Sicherheitsmaßnahme bildet aber unsere Nase: die Blätter des Bärlauchs verströmen einen ausgeprägten Knoblauchduft, der ihn von den anderen Pflanzen eindeutig unterscheidet!

Der Bärlauch ist eine ausgesprochen wirksame Heilpflanze!

Das wahrscheinlich wichtigste medizinische Anwendungsgebiet des Bärlauchs ist seine heilende Wirkung auf die Blutgefäße. Krankhafte Ablagerungen in den Blutgefäßen werden abgebaut, der Cholesterinspiegel wird gesenkt und die Blutgefäße werden elastischer. Die gefürchtete Arteriosklerose wird also gemildert und ihrer Entstehung wird vorgebeugt.

Er wirkt außerdem positiv auf die Atemwege bei Asthma, Husten, Bronchitis; ist gut für den Stoffwechsel als Frühjahrskur, hilft bei Frühjahrsmüdigkeit, hohem Blutdruck, Schwindel, Kopfschmerzen und Rheuma; hilft gegen kalte Füße oder Hände, mildert schlechte Hautheilung durch Mangeldurchblutung, hilft bei Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchfall; mildert Gedächtnisstörungen, Schmerzen beim Gehen und Leistungsschwäche.

Sogar Herzinfarkt und Schlaganfall können durch seine ausgesprochen gute Wirkung auf die Durchblutung und die Blutreinigungswirkung vorgebeugt werden.

Bärlauchgerichte schmecken außerdem besonders köstlich und haben ein herrliches Knoblaucharoma, das jedoch keinen Mundgeruch verursacht!

Mein Lieblings-Bärlauch-Rezept ist

BÄRLAUCHPESTO

250 g Bärlauch
30 g Pinienkerne
20 g Parmesan (frisch gerieben)
250 ml Olivenöl
Meersalz (aus der Mühle)
Pfeffer (aus der Mühle)

Den Bärlauch und die Pinienkerne fein hacken. Alle Zutaten bis auf das Öl in einen Mörser geben und unter langsamer Zugabe des Öls zu einer homogenen Masse zerstoßen (oder in der Küchenmaschine mixen). Das Bärlauchpesto weiterverarbeiten oder licht- und aromageschützt aufbewahren. Bei der Aufbewahrung das Pesto in Gläser abfüllen, mit Olivenöl übergießen, bis es vollständig bedeckt ist und kühl lagern.

Ich wünsche euch viel Freude beim Sammeln und Verarbeiten dieser tollen Wild- und Heilpflanze.


 

Gudrun Kofler ist Kinesiologin und ganzheitliche schamanische Naturheiltherapeutin. Die gebürtige Süd-Tirolerin lebt in Silz, im Nord-Tiroler Oberland, wo sie auch ihre Naturheilpraxis betreibt.

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