Sichere Straßen: Militärpatrouillen in Meran

Dies erfolgt im Rahmen des Projekts zur Nachbarschaftskontrolle, das am 7. Februar im Herzogspalast vereinbart wurde. Bürgermeister Dario Dal Medico erklärte, dass der Regierungskommissar der Autonomen Provinz Bozen, Präfekt Vito Cusumano, positiv auf die Forderungen nach einer stärkeren Kontrolle des Gebiets durch die Ordnungskräfte reagiert hat. Eine Patrouille des italienischen Heeres wird die Ordnungskräfte bei der Überwachung der sensiblen Bereiche der Stadt unterstützen, um so zur Kontrolle des Gebiets und zur Abschreckung von Kleinkriminalität beizutragen.
Seit dem 4. August 2008 führt das italienische Heer mit einem Kontingent der Streitkräfte die Operation „Sichere Straßen“ in Italien durch, um Überwachungsdienste an sensiblen Orten und Zielen durchzuführen, einschließlich der Überwachung von Einwanderungszentren, sowie Patrouillen- und Streifendienstaufgaben in Zusammenarbeit und gemeinsam mit den Ordnungskräften. Die Ausbildung des militärischen Personals, das bei der Operation „Sichere Straßen“ eingesetzt wird, legt besonderen Wert auf den Einsatz im städtischen Umfeld und auf die Interaktionsverfahren mit den Bürgern. Die Kommando- und Kontrollkomponente gewährleistet rund um die Uhr eine angemessene Schnittstelle zu den öffentlichen Sicherheitsbehörden.
Einsatz des Militärs unsensibel?
Die Entscheidung, das Militär für die öffentliche Sicherheit in Meran einzusetzen, ist ein deutliches Zeichen für die prekäre Sicherheitslage in der Stadt. Während es offensichtlich ist, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten, wirft der Einsatz des Militärs Fragen hinsichtlich der Sensibilität gegenüber der deutschen und ladinischen Volksgruppe auf.
Es ist unbestreitbar, dass jede Maßnahme zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist. Doch der Rückgriff auf das italienische Militär als Mittel zur Gewährleistung der Sicherheit in einer zivilen Gemeinschaft könnte als ein Armutszeugnis der zivilen Ordnungskräfte interpretiert werden und birgt das Risiko, als unsensibel gegenüber den kulturellen und sprachlichen Besonderheiten Südtirols wahrgenommen zu werden. Es ist wichtig, dass solche Maßnahmen im Dialog mit allen Gemeinschaften erfolgen, um das Vertrauen und das Gefühl der Sicherheit bei allen Bürgern zu stärken, ohne dass sich jemand ausgegrenzt oder übergangen fühlt.
Neueste Meldungen






