Geführte Wanderungen werden immer beliebter

Steigendes Interesse an Wanderleiterausbildung auch in Südtirol
In Südtirol bilden die Landesberufskammer der Bergführer sowie einige Bildungshäuser jährlich rund 60 bis 80 Wanderleiter aus. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ist ungebrochen hoch, teilt die Plattform in einer Aussendung mit. Auch Nils Bertol vom Bildungshaus Kloster Neustift berichtet: „In den vergangenen Jahren ist das Interesse für diese Ausbildung gestiegen und wir hatten für unsere 24 Plätze für den Lehrgang Südtiroler Wanderleiter dieses Jahr fast 60 Bewerbungen.“
Beim Tiroler Bergsportführerverband in Österreich schließen jährlich rund 155 Personen die Ausbildung zum Bergwanderführer ab. Das Interesse wächst auch hier kräftig. Maria Haselwanter von der Geschäftsstelle des Verbands berichtet: „Normalerweise ist der Lehrgang innerhalb von 14 Tage ausgebucht. Aber heuer hatten wir bereits am Anmeldetag über 200 Anmeldungen“. Auch Verbände und Ausbildungsorganisationen im restlichen Österreich, in Bayern und in der Schweiz berichten Ähnliches.
Wesentlich ist, Wanderleiter von Bergführern zu unterscheiden: Nur Bergführer dürfen Personen beispielsweise im hochalpinen Gelände und auf Klettersteigen führen. Wanderleiter hingegen begleiten eine Gruppe nur auf begehbaren Wegen, nicht beim Klettern und nicht mit Seil. Die genauen Regelungen sind aber länderspezifisch.
Hoteliers: Die Personengruppe bei gemeinsamen Wanderungen wird heterogener
Die Redaktion von www.wander-hotels.info hat zum Thema geführte Wanderungen 87 Hoteliers im Alpenraum befragt, deren Betriebe besonders auf die Zielgruppe der Wanderer spezialisiert sind. Zwei Drittel der Wanderhotels berichten von einem konstanten oder steigenden Interesse an geführten Wanderungen, einige Hotels haben auch die wöchentliche Zahl an geführten Wanderungen in den vergangenen Jahren erhöht. Ein Drittel der Hoteliers spürt hingegen sinkendes Interesse. Grundtenor bei den Hoteliers: Es wird schwieriger, geführte Wanderungen anzubieten, die für alle Gäste des Hauses passen. Denn die Gruppe der Wanderurlauber wird immer heterogener: Sowohl die Unterschiede bei der körperlichen Fitness als auch bei den individuellen Interessen sind größer als früher. Manche Hotels haben die Dauer und den Schwierigkeitsgrad der gemeinsamen Wanderungen gesenkt, damit auch jeder ungeübte Wanderer mithalten kann.
Trends bei geführten Wanderungen
Sowohl Ausbildungsorganisationen als auch Hoteliers berichten davon, dass sich thematische Schwerpunkte ändern. Ein Wanderführer ist oft auch Naturführer, Landschaftsführer oder Erlebnispädagoge. Hintergrundinformationen, Nachhaltigkeit und Storytelling werden wichtiger. Hoteliers versuchen, durch thematische Wanderungen wie Kräuterwandern, Weinwandern oder Fastenwandern auf individuelle Interessen einzugehen. Stark nachgefragt werden in letzter Zeit auch geführte Schneeschuhwanderungen. Viele Hoteliers erkennen: Bei den geführten Wanderungen geht es nicht nur um eine professionelle Begleitung, sondern auch um die sozialen Kontakte unter den Gästen und das gute Gefühl, gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Beherberger wissen das zu schätzen. Sabrina Gensbichler, Gastgeberin im Perfeldhof in Saalbach-Hinterglemm dazu: „Nirgendwo stellt sich der persönliche Kontakt zu den Gästen einfacher her als bei einer Hauswanderung und das ist sowohl für das Menschliche als auch für die Gästebindung fast immer nachhaltig positiv.“
Nicht nur große Häuser, auch kleine Pensionen erkennen den Trend. Franz Lackner, Betreiber einer Ferienpension am Weissensee in Kärnten hat die Ausbildung zum geprüften Wanderführer kürzlich selbst abgeschlossen und berichtet: „Immer öfter geht es um die Sicherheit. Viele Gäste haben Angst, sich zu überschätzen. Andere Gäste wollen einfach nur die schönsten Plätze erkunden und in den gemütlichsten Hütten jausnen, ohne die Tour planen zu müssen. Sie schätzen die Hintergrundinformationen, die sie von einem einheimischen Wanderführer erhalten und genießen das Gemeinschaftsgefühl, das im Laufe einer Wanderung entsteht.“
wander-hotels.info zeichnet Unterkünfte mit ein bis vier „Wanderschuhen“ aus
Um die Auswahl der Unterkunft für den Wanderurlaub zu vereinfachen, klassifiziert die Redaktion von wander-hotels.info die Hotels in vier Kategorien. Erwin Oberascher, Redaktionsleiter des Portals dazu: „Hotels, die sich für den Wanderurlaub eignen, gibt es unzählige. Da aber die Serviceleistungen und Ausstattungsmerkmale der Unterkünfte stark variieren, kennzeichnen wir die Betriebe mit ein bis vier Wanderschuhen.“ Dabei setzt die Redaktion auf ein Punkteschema in dessen Rahmen die Hotels für verschiedenste für Wanderer relevante Services Punkte erhalten. Beispielsweise wird dabei berücksichtigt, ob das Hotel geführte Wanderungen anbietet, ob ein ausgebildeter Wanderführer im Haus ist oder vermittelt wird, ob Ausrüstung verliehen wird, ob ein Wandertaxi angeboten wird, aber auch, ob einfache, aber oft wichtige Services für Wanderer möglich sind: Ob beispielsweise Lunchpakete bereitgestellt werden, ein Frühaufsteher-Frühstück möglich ist, ob eine Schuhputzmöglichkeit besteht und Waschmaschine und Trockner vorhanden sind. Maximal sind 40 Punkte erreichbar und ein Hotel zwischen 30 und 40 Punkten wird mit vier Wanderschuhen gekennzeichnet.
Die Top zehn Urlaubsempfehlungen mit geführten Wanderungen
- Hochpustertal / Dolomiten / Drei Zinnen (Südtirol): Hotel Hirben Naturlaub
- Zillertal (Nordtirol): Hotel Alpenhof
- Region Schladming-Dachstein (Steiermark): Panoramahotel Gürtl
- Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen (Steiermark): Hotel Pichlschloss
- Weissensee (Kärnten): Ferienhof Neusacher Moser
- Region Saalbach-Hinterglemm (Salzburger Land): Urlaub am Bauernhof & Ferienwohnungen Perfeldhof
- Großarltal (Salzburger Land): Naturhotel Hüttenwirt
- Region Karwendelgebirge, Rofan und Achensee (Tirol): Hotel Achentalerhof
- Bregenzerwald (Vorarlberg): Hirschen Wohlfühlhotel
- Allgäu (Bayern): Hotel Torghele’s Wald & Fluh






