von Alexander Wurzer 27.08.2023 06:00 Uhr

Südtirol: (Über)Leben auf Hochpreisniveau

Südtirol hat sich in vielen Bereichen zu einem Hochpreisgebiet entwickelt. Aktuelle Daten des Ministeriums für Unternehmen und Made in Italy (MIMIT) sowie der Immobilienplattform immobiliare.it zeichnen ein besorgniserregendes Bild, insbesondere im Vergleich mit der Autonomen Provinz Trient.

Steve Buissinne auf Pixabay

Brennstoffpreise auf Höhenflug

Am 25. August 2023 um 8 Uhr betrug der Durchschnittspreis für einen Liter Benzin in Bozen 1.987 Euro, während der Preis für Diesel bei 1.894 Euro lag. Im Vergleich dazu lagen die Preise in der benachbarten Provinz Trient bei 1.957 Euro für Benzin und 1.858 Euro für Diesel – ebenfalls Self-Service.

Immobilienpreise außer Kontrolle

Neben den Kraftstoffpreisen spitzt sich die Situation auch auf dem Immobilienmarkt zu. In Südtirol beträgt der Durchschnittspreis pro Quadratmeter für den Kauf einer Wohnung 4.473 Euro. In Bozen klettern die Preise sogar auf 4.764 Euro. Im Vergleich dazu sind die Immobilien in der Autonomen Provinz Trient mit durchschnittlich 2.363 Euro pro Quadratmeter erheblich günstiger.

Mietkosten als zusätzliche Belastung

Auch im Mietsektor ist die Kluft groß. Die durchschnittlichen Mietkosten pro Quadratmeter belaufen sich in der Autonomen Provinz Bozen auf 14,91 Euro, während sie in der Autonomen Provinz Trient nur 11,16 Euro betragen.

Warum wird nichts unternommen?

Diese Zahlen werfen unvermeidlich Fragen auf, die von politischer und wirtschaftlicher Relevanz sind. Warum gelingt es der Politik nicht, den rasanten Anstieg der Lebenshaltungskosten in den Griff zu bekommen? Südtirol ist auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen, aber die hohen Kosten könnten abschreckend wirken und langfristig dazu führen, dass die Provinz den Anschluss verliert.

Es ist sicherlich ein komplexes Geflecht aus verschiedenen Faktoren, die zu dieser Preisentwicklung beitragen, darunter die wirtschaftliche Dynamik, der Tourismus und die steigende Nachfrage. Aber gerade, weil Südtirol eine autonome Provinz ist, sollte die Regierung mehr Spielraum haben, um regulierend einzugreifen.

Dringender Handlungsbedarf

Es ist höchste Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger die Angelegenheit ernst nehmen und proaktive Strategien entwickeln, um die steigenden Preise zu kontrollieren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Südtirol zu einem Ort wird, den sich nur noch die Reichen leisten können, während Fachkräfte und Durchschnittsverdiener zunehmend ins Abseits gedrängt werden.

Der steile Anstieg der Lebenshaltungskosten ist ein Warnsignal, das nicht ignoriert werden darf. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Politik handeln wird, um diesen alarmierenden Trends entgegenzuwirken.

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