von lif 16.06.2023 12:57 Uhr

Ein neues Pflegemodell für die Zukunft?

Im Burgenland wird seit vier Jahren ein Pflegemodell ausprobiert, welches die Anstellung von pflegenden Angehörigen ermöglicht. Nach Beendigung der Pilotphase ist SVP-Fraktionsvorsitzende Magdalena Amhof nach Oberpullendorf im Burgenland gereist, um sich selbst ein Bild über das Pflegemodell zu verschaffen. „Ich bin überzeugt vom Burgenländer Modell. Es ist eine echte Alternative und könnte auch für Südtirol eine gute Lösung sein, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken“, sagt Amhof nach ihrer Rückkehr.

APA/THEMENBILD

Eine Grundausbildung, soziale Absicherung, ein Nettolohn von 2.054 Euro, Anspruch auf Erholungsurlaub und ein Ersatz im Krankheitsfall sind garantiert, wenn die Landesholding „Pflegeservice Burgenland“ Angehörige von pflegebedürftigen Personen unter Vertrag nimmt.  Mittlerweile sind es 274 Frauen und Männer, die sich für die Betreuung und Pflege der eigenen Angehörigen entschieden haben, berichtet der Südtiroler Landtag in einer Aussendung. „Mir gefällt dieses Modell, da es in vielerlei Hinsicht nur Vorteile bringt. Es ist eine kostengünstige Pflegevariante, die es den Pflegebedürftigen ermöglicht in gewohnter Umgebung mit vertrauten Menschen die verbleibenden Jahre zu verbringen“, sagt Amhof. 

Zahlreiche Südtiroler kümmern sich bereits um ihre Angehörigen und noch viel mehr wären dazu bereit, wenn sich Pflege und Job besser vereinbaren ließen. „Gerade Frauen sind betroffen – übernehmen sie die Pflege von Angehörigen, können sie häufig nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr ihrem Beruf nachgehen“, sagt Magdalena Amhof. Bei ihrem Besuch beim „Pflegeservice Burgenland“ informierte sie sich detailliert zu dem besagtem Anstellungsmodell. Sie hatte bereits vor einem Jahr einen Beschlussantrag dazu eingereicht und die Landesregierung aufgefordert, das Burgenländer Modell genau zu studieren und dessen Anwendbarkeit auf Südtirol zu überprüfen. Der Besuch im Burgenland, zu dem Amhof von den zwei Arbeitnehmerfunktionären Judith Peintner Kofler und Norbert Kaserer begleitet wurde, hat sie überzeugt: „Dieses Pflegeprojekt ist einzigartig für Österreich und wird jetzt von vielen Nachbarländern und Nachbarstaaten aufmerksam verfolgt. Wir sollten dies ebenso tun, denn das könnte auch für Südtirol eine gangbare Lösung sein, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Landesrätin Waltraud Deeg steht in engem Kontakt mit ihrem Burgenländischen Kollegen Leonhard Schneeman und auch für sie ist das Burgenländer Modell auf jedem Fall näher zu studieren.

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