Leifers: Perfide Instrumentalisierung von Kindern

Es war eine befremdliche Szene: Kinder wurden dazu verwendet, das Publikum zu unterhalten, indem sie die italienische Hymne sangen, deren Inhalt alles andere als kindgerecht ist. Als Belohnung erhielten sie die italienische Flagge. Es handelte sich um einen Propagandaakt par excellence, der den Landtagsabgeordneten Sven Knoll von der „Süd-Tiroler Freiheit“ (STF) an Taktiken erinnert, die in erschreckender Weise denen ähneln, die auch von totalitären Regimen wie dem Faschismus, Nationalsozialismus und Kommunismus eingesetzt wurden, wie UT24 in Erfahrung bringen konnte.

Besonders perfide ist, dass dieser Akt der Indoktrination auch Schüler der deutschsprachigen Mittelschule Franzelin miteinbezog. „Liebe Schüler, ich unterstreiche wiederum meine Freude über euer Dasein. Von Herzen überreiche ich euch an diesem besonderen Tag unsere Fahne. In ihr liegen Geschichte, Friede und Freiheit zu Grunde. Haltet dies in eurem Herzen. Es lebe Italien!“, diese Worte richtete der Leiferer Bürgermeister Christian Bianchi, wie auf der Webseite der Gemeinde Leifers nachzulesen ist, an die Schüler.

Bianchi solidarisierte sich zu diesem Anlass auch mit der Ukraine: Er bekundete die Hoffnung, dass dieser Krieg bald endet und das Volk in Frieden leben könne. Von UT24 darauf angesprochen sagt Sven Knoll dazu: „Der Ausdruck vermeintlicher Solidarität mit der Ukraine, die aktuell genau das erlebt, was Italien mit Südtirol gemacht hat, ist abscheulich. In ein paar Jahren verschenkt Russland russische Fahnen in der Ukraine und lässt Kinder die russische Hymne singen. Fänden wir das auch toll?“

Ein unangenehmes Gefühl bleibt bei diesem Festakt zurück. Es ist nämlich wichtig, dafür Sorge zu tragen, dass die Schule ein neutraler Ort bleibt, an dem Kinder sich entfalten können, ohne für politische Zwecke im Namen Italiens instrumentalisiert zu werden. Eine Stellungnahme des zuständigen Landesrates Philipp Achammer wäre angebracht. UT24 hat versucht, Achammer zu kontaktieren, wurde aber leider ignoriert. Auch die Leiferer SVP-Ortsobfrau und Gemeinderatsvizepräsidentin, Marlene Hofer, sowie der Unterlandler Bezirksobmann der SVP, Oswald Schiefer, waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.