von lif 12.02.2023 13:22 Uhr

Zusammenleben mit Flüchtlingen wird schlecht bewertet

Jeweils zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher bewerten laut Integrationsbarometer das Zusammenleben mit Zuwanderern (67 Prozent) bzw. Flüchtlingen (68 Prozent) als eher oder sehr schlecht. Das ist ein deutlicher Zuwachs gegenüber einer ähnlichen Befragung vom April 2022 , als lediglich 47 bzw. 45 Prozent eine negative Einschätzung abgaben. Ebenfalls 67 Prozent schätzten das Zusammenleben mit Muslimen als schlecht ein – im April 2022 waren es noch 60 Prozent.

Foto: APA

Das Integrationsbarometer wird regelmäßig vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) in Zusammenarbeit mit Peter Hajek Public Opinion Strategies durchgeführt. Befragt werden 1.000 österreichische Staatsbürger ab 16 Jahren. Die starke Verschlechterung der Stimmung gegenüber Zuwanderern und Flüchtlingen erklären die Studienautoren mit einem“”positiven Ausreißer“ im Vorjahr, der auf die anfängliche Solidarität mit Kriegsvertriebenen aus der Ukraine zurückzuführen gewesen sei.

Dementsprechend sind auch die Sorgen vor einer erneuten Flüchtlingskrise wie 2015 aufgrund des Kriegs in der Ukraine gestiegen: Im April 2022 sorgten sich erst 20 Prozent der Befragten deshalb „sehr oft“, mittlerweile sind es 32 Prozent. Ähnlich sieht es auch bei den Ängsten vor der Verbreitung des politischen Islam aus (Anstieg von 24 auf 31 Prozent) sowie vor Konflikten zwischen Migrantengruppen (Anstieg von 19 auf 27 Prozent).

Für Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) zeigt das Integrationsbarometer “deutlich, dass die Corona-Pandemie viele Sorgen überdeckt hat, die nun wieder sichtbar werden, wie die Sorge vor einer erneuten Flüchtlingswelle wie 2015”. Gelungene Integration hänge immer auch von der Anzahl der Menschen ab, die nach Österreich kommen. “Deshalb muss Europa gemeinsam illegale Migration stoppen. Nur so können wir sicherstellen, dass Integration langfristig funktioniert, unser gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht ins Wanken gerät und jene Flüchtlinge, die tatsächlich Schutz brauchen, diesen auch bekommen”, hieß es in einer Aussendung.

APA/UT24

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