Tiroler Photoarchiv dokumentiert die Anfänge des Faschismus in Südtirol

Der faschistische „Marsch auf Bozen“ Anfang Oktober 1922 sollte die Generalprobe für den „Marsch auf Rom“ mit der Machtergreifung Benito Mussolinis Ende des Monats werden. Für die Schau wurden alle Bestände des TAP intensiv ausgewertet und letztlich sind 46 Bilddokumente ausgewählt und erstmalig zusammengestellt worden, teilt das Land Tirol mit.
„Das TAP ist mit seiner umfangreichen Sammlung historischer Fotografien ein ‚virtueller Gedächtnisspeicher‘ Tirols. Mit der aktuellen Ausstellung wird die Anfangsphase der Geschichte Südtirols nach der Abtrennung von Österreich und der Angliederung an Italien in Bild und Wort dokumentiert. Die Ausstellung ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte Südtirols“, erklärt Landeshauptmann Anton Mattle, der für die Kulturagenden der Tiroler Landesregierung zuständig ist.
„Mit der neuen virtuellen Ausstellung zu den Anfängen des Faschismus in Südtirol liefert das TAP aussagekräftige fotografische Einblicke in unser Land vor hundert Jahren“, betont Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer. „Bilder sind essentiell für die Erinnerungskultur, aber auch um Wissen zu sichern und zu vermitteln. Für Zeiten, in denen die Fotografie noch nicht so allgegenwärtig war, wie heute, gilt das besonders.“
Wiederaufbau des Zentrums von Sexten, Aufnahme um 1922, Abschluss im Herbst 1923 – durch die italienische Artillerie 1915 zerstört – Foto: © Sammlung Rudolf Holzer, L33925 – TAP
Über das TAP
Das TAP – Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst mit Sitz in Lienz und Bruneck – wird vom Land Tirol, der Stiftung Südtiroler Sparkasse und den Städten Lienz, Innsbruck und Bruneck getragen. Kurator der virtuellen Ausstellung ist Martin Kofler, der auch das Archiv leitet: „Einmalig sind sicher die visuelle Dokumentation faschistischer Sportveranstaltungen am Brenner sowie des Rom-Besuchs von rund 2.500 italienischsprachigen Südtiroler Faschisten im April 1933. Die Schau konnte dank der Unterstützung durch Partner wie Südtiroler Landesarchiv oder Bildarchiv Austria der Österreichischen Nationalbibliothek umgesetzt werden.“
Österreichisch-ungarische Verbände „gestrandet“ zu Kriegsende am Lienzer Johannesplatz, vor der Weiterfahrt Richtung Osten, Stereofotografie, Anfang November 1918 – Foto: © Wilhelm Dronowicz; Sammlung Martin Dobernik, L33762 – TAP






