von hz 18.04.2022 19:01 Uhr

Südafrikanische Metal-Band besingt Andreas Hofer

Die südafrikanische Metal-Band „Soms Wen Die Wolf“ (zu Deutsch: „Manchmal gewinnt der Wolf“) aus Pretoria besingt in ihrer neuen Single den bekanntesten Tiroler Volkshelden.

Bild: Screenshot aus YouTube-Video

„Soms Wen Die Wolfs“ neueste Single trägt den Titel „1810“ und bezieht sich auf das Jahr, in dem Andreas Hofer in Mantua dafür hingerichtet wurde, dass er den Tiroler Volksaufstand als Oberkommandant anführte.

Auszüge aus der Tiroler Landeshymne

Der Song „1810“ wurde über einen Zeitraum von drei Jahren geschrieben und ist die erste Single von „Soms Wen Die Wolfs“ erstem Album (LP) „Konflik“, das bald erscheinen wird. Sämtliche Titel darauf werden auf Afrikaans, der Sprache der Buren, der weißen südafrikanischen Volksgruppe, gesungen. In der Single „1810“ findet man dazu noch Auszüge aus der Tiroler Landeshymne „Zu Mantua in Banden“ sowie den Refrain „Wir stoppen Napoleon“ auf Deutsch.

Buren haben schweren Stand in Südafrika

Die Mitglieder der Band „Soms Wen Die Wolf“ sind sämtlich Afrikaaner (wie die Buren auch genannt werden) und fühlen sich deren Anliegen eng verbunden. So sind Bandmitglieder in verschiedenen burischen Verbänden aktiv, etwa dem AfriForum oder der Gewerkschaft „Solidariteit“, die sich um die Anliegen ihrer Landsleute kümmern, die von der offiziellen südafrikanischen Regierung meist (und leider oft absichtlich) vernachlässigt bis diskriminiert werden.

Der Inhalt von „1810“

Ein Mitglied von „Soms Wen Die Wolf“, Charles Kemp, meinte zum Song „1810“ im Interview mit dem burischen Onlineportal Maroela Media:

„Das Lied ‚1810‘ handelt von Südtirol, einer autonomen Provinz in Norditalien, die einen großen Volkshelden hervorbrachte. Er war ein Gastwirt, er war ein Deutscher. Er war nie selbst ein Volks- oder Kriegsheld. Die napoleonische Armee fiel in sein Land ein und er beschloss, dies nicht hinzunehmen. Am Ende wurde er zu einem der größten Volkshelden der damaligen Zeit. Wir fühlen uns davon angesprochen, dass auch der einfache Mann für das Richtige eintreten muss“, erklärte Kemp.

Nach Angaben von Kemp hat der Song viel Zeit und Mühe gekostet.

„Es gab so viel zu erzählen, und wir wollten sicherstellen, dass wir genug Zeit haben, um alles zu erzählen“, erklärt Kemp den Umfang des Songs.

Hier das gesamte Interview mit Charles Kemp (in Afrikaans)

Das sagt Dr. Bentivoglio, Obmann des „Südtiroler Freundeskreises der Afrikaaner“

UT24 befragte dazu Dr. Gino Bentivoglio, den Obmann des „Südtiroler Freundeskreises der Afrikaaner“, dessen Verein sich für eine Kooperation zwischen Südtirolern und Buren einsetzt:

„Grundsätzlich stehen die Buren uns Tirolern sehr aufgeschlossen gegenüber. Die Buren kennen den Tiroler Freiheitskampf und Andreas Hofer, denn im Jahr 1900 tobte in Südafrika ein ähnlicher Konflikt, als die beiden kleinen Burenrepubliken Transvaal und Oranje sich gegen die Aggression des britischen Weltreiches wehrten. Damals stand ganz Europa auf Seiten der burischen Freiheitskämpfer und auch im damaligen Tirol wurde dem so genannten ‚Burenkrieg‘ viel Aufmerksamkeit entgegengebracht. Im Jahr 1901 wurde in Bozen eine Deklaration verabschiedet, um die Buren zu unterstützen, mehr als 300 Bozner unterzeichneten dieses Dokument, das bis heute als ‚Bozner Burendeklaration‘ im Krüger House Museum in Pretoria ausgestellt wird. Einer der burischen Anführer in diesem Krieg, Jan Smuts, gab später an, dass er während des Krieges immer eine Biographie von Andreas Hofer bei sich trug, aus der er den Mut für den Kampf gegen einen übermächtigen Gegner schöpfte. Als es dann in Paris im Jahr 1946 zu den Verhandlungen zwischen Österreich und Italien über Südtirol kam, war Jan Smuts einer der wenigen Vertreter der Siegermächte, die eindeutig für uns Südtiroler Partei ergriffen. An diese burisch-tirolerische Freundschaft knüpft auch unser Verein an und wir freuen uns, dass diese Freundschaft nun auch musikalisch zelebriert wird“, so Gino Bentivoglio.

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