von at 06.01.2022 14:38 Uhr

„Impfpflicht wird kommen“

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) will trotz der aufgekommenen Diskussion über die rechtliche Haltbarkeit der Impfpflicht angesichts der grassierenden Omikron-Variante an dieser festhalten. „Die Impfpflicht wird kommen, alle Experten sind sich über die hohe Schutzwirkung auch gegen Omikron und Hospitalisierungen einig“, wird der Kanzler in der Donnerstags-Ausgabe der Kronen Zeitung zitiert.

Symbolbild: APA/dpa

Vor allem die Booster-Impfung bewahre zu 90 Prozent vor einem Spitalsaufenthalt und zu 95 Prozent vor der Intensivstation, argumentierte Nehammer für die Sinnhaftigkeit der Impfpflicht, die bald beschlossen werden soll. Derzeit arbeite man „mit Hochdruck“ an der Umsetzung, erklärte der Kanzler.

FPÖ-Chef Herbert Kickl kritisierte das „eiserne Festhalten“ Nehammers am „Impfzwang“. Dieser sei weder rechtlich noch medizinisch haltbar. „Je weniger wirksam diese Corona-Impfung ist, desto sturer wird die Regierung”, so der FPÖ-Chef: „Kanzler Nehammer und Co beweisen mit ihrer Haltung, dass es ihnen nicht ums Wohl der Bevölkerung geht, sondern um Rechthaberei, Bevormundung und Spaltung der Gesellschaft.“

Klar für die Impfpflicht hatte sich hingegen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner tags zuvor ausgesprochen. Nach dem heutigen Wissenstand stehe sie nach wie vor dazu, sagt sie Mittwochabend im „ZIB2“-Interview. Dass die Impfpflicht wegen der Omikron-Welle obsolet sei, weil diese eine „höhere Durchseuchung“ bringe, würde bedeuten „dass man das Virus durchrauschen lässt, mit hohen Erkrankungszahlen, vollen Spitälern und vielen Toten“, so Rendi-Wagner. „Diese Strategie ist falsch und medizinisch und ethisch nicht vertretbar.“

In den vergangenen Tagen waren Stimmen laut geworden, die ein Überdenken der geplanten Impfpflicht anregten. Der Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems meinte etwa, dass man davon ausgehen müsse, dass nach der Omikron-Welle ein stärkeres Ausmaß an Immunität in der Bevölkerung vorhanden sein werde. Daher müsse man die Impfpflicht nach der Omikron-Welle wahrscheinlich neu bewerten. Kritik an der Regierung in Zusammenhang mit der Impfung übten auch die Sozialpartner. Sie mahnten die Politik zu beobachten, ob der mit der Impfpflicht verbundene Grundrechtseingriff noch verhältnismäßig ist – „oder ob das Ziel auch mit gelinderen Mitteln erreicht werden kann“.

APA/UT24

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  1. HannesT
    08.01.2022

    @Elsa. Seit einiger Zeit beobachte ich ihre Kommentare. Was sie sich anmaßen, finde ich sehr arrogant, andersdenkende zu Belehren und alle, die nicht pro Impfen sind als Verschwörungstheoretiker abzuwerten. MartinB und viele weitere User kommentieren regelmäßig anhand von Daten und Fakten. Diese kommen leider nicht vom Mainstream.

  2. Elsa
    07.01.2022

    Eine Frage, Herr MartinB, Sie sind ja offensichtlich ein gebildeter Mann und verfügen auch über ein spezifisches Fachwissen. Man kann Ihre Meinung teilen oder auch nicht, dazu fehlt mir in vielen Bereichen der Expertenstatus.
    Warum jedoch in Gottes Namen kommentieren Sie inmitten von Verschwörungstheoretikern, Pseudo-Experten und offensichtlich intellektuell nicht ihrem Niveau entsprechenden Personen. Die Mehrzahl der sich auf UT24 befindlichen Kommentatoren hat einige Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und einen geistigen Horizont, der bei weitem nicht dem Ihrigen entspricht.
    Die Tatsache, dass Sie sich inmitten solcher Leute begeben, ist für die Glaubwürdigkeit Ihrer Person bzw. Ihrer Thesen alles andere als zuträglich. Warum also, begeben Sie sich nicht auf ein weitaus höheres Niveau und diskutieren dort mit Ihresgleichen?

  3. MartinB
    06.01.2022

    Mit dem Kopf gegen die Wand rennen nennt man das. In 4 Wochen ist nochmal alles anders, geschweige denn in 12 oder 24 Monaten. Solange soll das Gesetz ja “wirken”.

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