Im Gedenken an Anton Gostner

Gostner war an den Anschlägen gegen Strommasten beteiligt, wurde verhaftet und in der Carabinieri-Kaserne von Brixen gefoltert. Der junge Familienvater machte die Carabinieri ausdrücklich auf seine Herzerkrankung aufmerksam, was diese jedoch nicht davon abhielt, ihn zu misshandeln. Gostner durfte jedoch seine Kinder zu sich in die Kaserne rufen lassen, um sich von der Familie zu verabschieden „da er hier nicht mehr lebend herauskommen werde“. In der Tat waren die Folgen seiner Misshandlungen so schwer, dass er im Bozner Gefängnis einen Herzanfall erlitt. Selbst als er bereits im Sterben lag, verweigerte man ihm medizinische Behandlung! Auch sein Bruder Engelbert wurde in Brixen so brutal gefoltert, dass dessen Frau im gegenüberliegenden Hotel „Elephant“ die Schreie ihres Mannes hören konnte!
Fast 10.000 Menschen machten Anton Gostners Beisetzung zu einer eindrucksvollen Kundgebung. Die Peiniger und Mörder seien indes von Italien ausgezeichnet und befördert worden. Niemand sei jemals zur Rechenschaft gezogen worden, kritisiert die Bewegung und erklärt: „Die Folterungen der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer durch die Carabinieri sind und bleiben eine brutale Verletzung der Menschenrechte und der Menschenwürde, die nie vergessen werden dürfen!“Â
Im vergangenen Sommer initiierte die Süd-Tiroler Freiheit eine Erinnerungsaktion vor den Gebäuden, in denen die Folterungen stattfanden. Ein Beschlussantrag von Gemeinderat Stefan Unterberger im Brixner Gemeinderat zur Anbringung einer Gedenktafel sei leider abgelehnt worden, berichtet die Süd-Tiroler Freiheit und betont, dass es Zeit werde, dieses dunkle Kapitel der Geschichte endlich angemessen aufzuarbeiten.






